Rn. 320

Stand: EL 164 – ET: 04/2023

§ 8 Abs 2 EStG enthält Regelungen über die Bewertung von Einnahmen, die nicht in Geld bestehen (Sachbezüge, vgl § 8 Abs 2 S 1 EStG).

Die Regelungen in § 8 Abs 2 EStG über die Bewertung greifen nur dann ein, wenn die Voraussetzungen einer Einnahme nach § 8 Abs 1 EStG vorliegen, dh, sie gelten nur für die Bewertung der Einnahmen iRd Einkünfte gemäß § 2 Abs 1 S 1 Nr 4–7 EStG (vgl BFH v 06.10.2011, VI R 56/10, BStBl II 2012, 362 zu § 8 Abs 2 S 2 EStG; BFH v 27.03.1981, VI R 132/78, BStBl II 1981, 577), nicht dagegen für die Bewertung der WK, BE und BA. Das gilt auch beim Tausch von WG.

Muss aber der Wert von WK, BE, BA oder SA geschätzt werden, bietet § 8 Abs 2 S 1 EStG einen geeigneten Bewertungsmaßstab (vgl BFH v 22.07.1988, III R 175/85, BStBl II 1988, 995 bzgl Schätzungsmaßstab für BE; BFH v 21.06.1989, X R 13/85, BStBl II 1989, 786 bzgl Sachbezugswerte und unbare Altenteilsleistungen).

 

Rn. 321

Stand: EL 164 – ET: 04/2023

Spezielle Bewertungsvorschriften schließen die Anwendung von § 8 Abs 2 S 1 EStG aus;

 

Rn. 322

Stand: EL 164 – ET: 04/2023

Der Wert der Aufwendung beim Leistenden, zB der Betrag, den er als BA oder WK geltend macht, muss nicht dem Wert der Einnahme iSd § 8 Abs 2 EStG entsprechen, vgl BFH v 22.07.1988, III R 175/85, BStBl II 1988, 995.

  • Es kann überhaupt eine Aufwendung fehlen, zB bei verbilligter oder kostenloser Überlassung eines WG zur Nutzung.
  • Die Aufwendungen des Leistenden (seine Selbstkosten) können niedriger sein als der nach § 8 Abs 2 EStG anzusetzende Wert der Einnahme, zB bei Überlassung von WG, die der Leistende selbst herstellt (aber auch Freifahrten, Freiflüge usw).
  • Wert der Aufwendungen und Einnahmen kann sich entsprechen, zB Miete als BA und Einnahme.
  • Schließlich können die Aufwendungen höher sein als der Wert der Einnahme, zB Anmietung einer Wohnung und Überlassung an den ArbN zum Wert nach der Sozialversicherungsentgelt-VO (SvEV), s Rn 492ff.
 

Rn. 323

Stand: EL 164 – ET: 04/2023

Die Ermittlung des Werts der Einnahme ist eine Schätzung nach § 162 AO (BFH v 22.07.1988, III R 175/85, BStBl II 1988, 995; BFH v 07.12.1984, VI R 164/79, BStBl II 1985, 164; BFH v 15.12.1978, VI R 36/77, BStBl II 1979, 629). Für die Bewertung gilt der Grundsatz der Einzelbewertung, Krüger in Schmidt, § 8 EStG Rz 16 (41. Aufl). Bei der Bewertung ist die Gegenleistung des StPfl iRd Leistungsaustauschs außer Acht zu lassen.

 

Rn. 324

Stand: EL 164 – ET: 04/2023

Nicht zur Gegenleistung zählt eine Leistung des StPfl, die er erbringt, wenn ihm eine Sache oder Nutzung nur verbilligt überlassen wird und der Wert der Einnahme gerade in der Differenz zwischen dem Wert des zugewendeten Gegenstandes oder der Nutzung und der Leistung des StPfl besteht, so wenn zB der ArbG dem ArbN einen Gegenstand als Lohn (§ 19 EStG) überlässt, der ArbN dafür aber ein gemindertes Entgelt zahlen muss.

 

Rn. 325

Stand: EL 164 – ET: 04/2023

Die Bewertung eines zugewendeten Vermögensvorteils richtet sich nicht danach, was der Empfänger dafür aufgewendet hätte, unerheblich ist, ob er dafür überhaupt etwas aufgewendet hätte, zB eine Reise gebucht hätte, vgl BFH v 22.07.1988, III R 175/85, ...

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