Schrifttum:
Wenzel, Ist der Sparer-Pauschbetrag verfassungswidrig?, DStR 2009, 1182;
Seifert, Anhebung des ArbN-Pauschbetrags und Folgen für die Lohnabrechnungen, GStB 2011, 79;
Hechtner, Die politische Dezember-Lösung beim ArbN-Pauschbetrag, FR 2011, 272;
Bauhaus, Progressionsvorbehalt bei Elterngeld: Abzug des ArbN Pauschbetrages, EFG 2012, 1158;
Dürr, Progressionsvorbehalt und ArbN-Pauschbetrag, jurisPR-SteuerR 6/2015, Anm 3;
Djanani/Grossmann, Kalte Progression aufgrund fehlender Inflationskorrektur außertariflicher Abzüge und Höchstbeträge bei der ESt, StuW 2015, 33;
Gebhardt, "Progressive Steuerfreiheit" beim Elterngeld, EStB 2015, 148;
Dürr, Progressionsvorbehalt und ArbN-Pauschbetrag, jurisPR-SteuerR 6/2015, Anm 3;
Pröller, Freikarten für Ruhestandsbeamte des Bundeseisenbahnvermögens, EFG 2018, 1449;
Geserich, Fahrvergünstigungen für Ruhestandsbeamte des Bundeseisenbahnvermögens als Versorgungsbezüge, jurisPR-SteuerR 33/2020 Anm 4;
Reddig, Einkommensteuerpflicht eines Sterbegelds aus einer Pensionskasse, juris-PR-SteuerR 25/2020 Anm 3;
Müller, Offene Fragen und mögliche Fallstricke im Zusammenhang mit der neuen Home-Office-Pauschale, DStR 2021, 1079;
Dorn/Horstkötter, JStG 2022 – Bundestag stimmt Änderungen des Finanzausschusses zu, DB 2022, 3011.
Verwaltungsanweisungen:
R 9a EStR 2012; H 9a EStH 2022; H 9a LStH 2023;
BMF vom 04.12.2012, BStBl I 2012, 1249 (Keine Übernachtungspauschalen bei Lkw-Fahrern, die in der Schlafkabine ihres Lkw übernachten; vereinfachter Nachweis von Reisenebenkosten; zu BFH BStBl II 2012, 926);
BMF vom 20.05.2020, BStBl I 2020, 544 (Steuerliche Anerkennung von Umzugskosten);
BMF vom 03.12.2020, BStBl I 2020, 1256 (Steuerliche Behandlung von Reisekosten und Reisekostenvergütungen bei betrieblich und beruflich veranlassten Auslandsreisen ab 01.01.2021).
I. Einführung
A. Entwicklung und Zweck
Rn. 1
Stand: EL 172 – ET: 04/2024
Die Vorschrift wurde 1955 in das Gesetz aufgenommen (zuvor § 14 EStDV aF); die 1975 geänderte Fassung galt bis 1989; die durch das SteuerreformG 1990 geänderte Fassung gilt ab 1990.
Die Höhe der Pauschalen ist wiederholt geändert worden; mit Wirkung ab 1990 wurde insb die WK-Pauschale für ArbN zum ArbN-Pauschbetrag gemäß Nr 1 umgestaltet und von 564 DM auf 2 000 DM angehoben.
Durch das JStG 1996 ist bei der VuV von Wohngebäuden ein Pauschbetrag nach Nr 2 eingeführt worden. Dieser Pauschbetrag ist jedoch durch das StEntlG 1999/2000/2002 vom 24.03.1999 (BGBl I 1999, 402) mit Wirkung ab 01.01.1999 wieder entfallen.
Mit dem StEuglG vom 19.12.2000 (BGBl I 2000, 1790) ist zum Beginn des Jahres 2002 die Euro-Umstellung erfolgt.
Durch das AVmG vom 26.06.2001 (BGBl I 2001, 1310) ist § 9a S 1 Nr 3 EStG um den Hinweis auf den neuen § 22 Nr 5 EStG ergänzt worden.
Das HBeglG vom 29.12.2003 (BGBl I 2003, 3076) hat den ArbN-Pauschbetrag mit Wirkung vom VZ 2004 von 1 044 EUR auf 920 EUR gesenkt. Die Herabsetzung, die Teil der Gegenfinanzierung der erfolgten Tarifabsenkung war, tangiert freilich die von § 9a EStG bezweckte Vereinfachung. Verfassungsrechtliche Bedenken ergaben sich mE aber nicht (so auch BMF vom 12.03.2004, BStBl I 2004, 120).
Mit dem AltEinkG vom 05.07.2004 (BGBl I 2004, 1427) entfällt der ArbN-Pauschbetrag ab dem 01.01.2005 für Bezieher von Beamten- und Werkspensionen; sie erhalten nur noch den allg WK-Pauschbetrag in Höhe von 102 EUR (§ 9a S 1 Nr 1 Buchst b EStG).
Durch das Gesetz zur steuerlichen Förderung von Wachstum und Beschäftigung vom 26.04.2006 (BGBl I 2006, 1091) ist § 9a S 1 Nr 1 Buchst a Hs 2 EStG angehängt worden; danach sind Aufwendungen nach § 4f EStG daneben gesondert abzuziehen (s Rn 11a).
Mit dem UnternehmensteuerreformG vom 14.08.2007 (BGBl I 2007, 1912) wird § 9a S 1 Nr 2 EStG gestrichen, da der bisherige WK-Pauschbetrag in dem ab 2009 geltenden "Sparer-Pauschbetrag" gemäß § 20 Abs 9 EStG aufgeht (s Rn 13).
Durch das FamLeistG vom 22.12.2008 (BStBl I 2009, 136) wurde der Verweis in § 9a S 1 Nr 1 Buchst a EStG auf § 4f EStG durch einen Verweis auf § 9c Abs 1 und 3 EStG ersetzt (redaktionelle Folgeänderung im Hinblick auf die Zusammenfassung der Vorschriften zu den Kinderbetreuungskosten).
Durch das JStG 2010 vom 08.12.2010 (BGBl I 2010, 1768) ist § 9a S 1 Nr 3 EStG um einen Hinweis auf § 22 Nr 1b und 1c EStG ergänzt worden (Sicherstellung des WK-Pauschbetrages bei diesen Einkünften).
Mit dem StVereinfG vom 01.11.2011 (BGBl I 2011, 2131) wurde der ArbN-Pauschbetrag von 920 EUR auf 1 000 EUR mW ab Dezember des VZ 2011 angehoben und der Verweis auf § 9c Abs 1 und 3 EStG (Kinderbetreuungskosten bis VZ 2011) gestrichen.
Durch Art 5 Nr 7 ZollkodexAnpG vom 22.12.2014 (BGBl I 2014, 2417) wurde ab dem 01.01.2015 (Art 16 Abs 2 ZollkodexAnpG) in § 9a S 1 Nr 3 EStG die Bezugnahme auf § 22 Nr 1b und Nr 1c EStG gestrichen. Es handelt sich um eine Folgeänderung aus der Zusammenfassung der Tatbestände aus § 22 Nr 1a, 1b und 1c EStG in einem neuen § 22 Nr 1a EStG (BT-Drucks 18/3441, 55). Eine materielle Änderung ist damit nicht verbunden.
Mit dem StEntlG 2022 vom 23.05.2022 (BGBl I 2022, 749) ist der ArbN-Pauschbetrag rückwirkend zum...