Die Ziele des Mentoring können vielfältig sein, lassen sich aber grob in zwei Bereiche unterteilen. Zum einen ist das die individuelle Entwicklung des Mentee, zum andere die Entwicklung der Organisation, in der Mentor und Mentee beschäftigt sind.
Wichtig ist, dass die Ziele im Vorfeld klar definiert werden. Im Laufe des Mentoring-Prozesses können sie natürlich nachjustiert oder sogar stark verändert werden. Trotzdem müssen sie zu Beginn des Prozesses am besten in schriftlicher Form festgehalten werden.
1.2.1 Individuelle Entwicklung
Zu den individuellen Entwicklungszielen zählt die Entwicklung einer individuellen Karrierestrategie für den Mentee, ebenso wie die persönliche Entwicklung, der Wissenstransfer von Mentor zu Mentee. Dieser dient zwar in erster Linie der individuellen Bildung des Mentee, der Wissenstransfer kommt dann aber zwangsläufig auch der Organisation zugute.
1.2.2 Organisationsentwicklung
Aus dem Blickwinkel einer Organisation macht Mentoring insbesondere dann Sinn, wenn Mitarbeiter frühzeitig für eine Schlüsselfunktion vorbereitet und qualifiziert werden sollen. Insbesondere auch für Veränderungssituationen kann Mentoring ein wichtiges Werkzeug sein, um Mitarbeitergruppen in der Umstellungsphase zu begleiten und dabei gleichzeitig schnelles und verlässliches Feedback aus der Belegschaft zu bekommen.
Mentoring dient somit der hierarchieübergreifenden, ehrlichen und offenen Kommunikation, was für einen Veränderungsprozess elementar ist. Nebenbei wird das Vertrauen ins Management durch dessen Mentoren-Tätigkeit gestärkt und somit deren Umsetzungstätigkeiten wohlwollender begutachtet. Auf der anderen Seite haben die Mentoren ein offenes Ohr für die Sorgen und Ängste der Belegschaft, so dass sie direkt auf diese eingehen können – was wieder zu mehr Vertrauen führt. Dies kann also zu einer sich selbst verstärkenden Spirale der vertrauensvollen Kommunikation in Veränderungsprozessen führen.
1.2.3 Stärkung der Diversitykompetenz
Die Weitergabe des Wissens, oder moderne Lernformen finden nicht mehr in einer Richtung statt. Die neuen Generationen bringen heutzutage sehr viel Know-how im digitalen Bereich mit in die Unternehmen. Das ist ein Beispiel wo die ältere Generation in Oppositionsstrukturen sehr viel von der jungen Generation lernen kann. Eine gegenseitige, wohlwollende, offene Haltung ist Grundvoraussetzung für Mentoring Programme um an und miteinander zu wachsen. Der Begriff des lebenslangen Lernens nimmt nicht nur in der lernpädagogischen Forschung zu, sondern auch im organisationalen Kontext in Unternehmen.