Die Finanzierung des Unternehmens mithilfe von Fremdkapitalgebern wird durch steigende Zinsen teurer und ist für kleine und mittlere Unternehmen aufgrund fehlender Sicherheiten oft mit Schwierigkeiten verbunden. Wenn dann auch noch auf Marktveränderungen reagiert werden muss und sich die Kostenstruktur durch unterschiedliche Krisen verschlechtert, wird es nicht nur ungleich schwieriger, Fremdkapital zu bekommen, es wird auch teurer, wenn das Unternehmen nicht vorgesorgt hat.
Konkurrenz belebt das Geschäft, auch bei der Finanzierung. Jedes Unternehmen verfügt über eine Hausbank, der es allerdings auch "ausgeliefert" ist. Wer langfristig eine Zwei-Banken-Strategie fährt, kann schnell den Kreditgeber wechseln. Das weiß die jeweils andere Bank und wird sich entsprechend preisgünstig verhalten. Wenn Sicherheiten knapp und Finanzbedarfe groß sind, gibt es zwei Banken, die Erfahrung mit dem Unternehmen haben und sich das Risiko teilen können. Voraussetzung ist jedoch, dass das Volumen für Bankaufträge groß genug ist, um zwei Partner sinnvoll zu beschäftigen.
Die Bank muss den Kreditnehmern Zinsen berechnen, die vom bankinternen Rating abhängig sind. Für Unternehmen mit schlechtem Rating entstehen höhere Kosten, da die Zinsen höher sind. Intensive Beschäftigung mit dem Rating der Bank führt dazu, dass im Laufe der Zeit mit der richtigen Unternehmenspolitik die Kennzahlen hinsichtlich des Ratings optimiert werden. Die Kosten für die Finanzierung sinken. Die aktuelle Kostenentwicklung nicht nur im Energiebereich verbunden oft mit Umsatzproblemen wegen fehlender Teile oder steigender Verkaufspreise verschlechtert die wirtschaftliche Situation vieler Unternehmen und damit deren Rating. Eine intensive Beschäftigung mit den üblichen Kennzahlen ist notwendig, um die Kreditfähigkeit des Unternehmens zu erhalten.
Neben dem klassischen Fremdkapital gibt es Alternativen der Fremdfinanzierung, die für individuelle Situationen preiswerter sein können als der traditionelle Kredit. Dazu gehören unter anderem
- das Leasing,
- das Factoring oder
- die Einrichtung von Konsignationslagern im Unternehmen.
Die Beantragung ist aufwendig, von den Banken werden sie nicht geliebt, die Bedingungen sind oft unbekannt: staatliche Fördermittel. Für fast alle unternehmerischen Aufgaben und Situationen gibt es staatliche Förderung. Nur Sanierungen von Problemunternehmen werden i. d. R. nicht gefördert. Die EU, die Bundesrepublik und die Länder und Kommunen subventionieren Unternehmenskredite oder, wichtiger noch, übernehmen Bürgschaften bzw. garantieren Sicherheiten für den Kreditgeber. Ein sinnvoller Mix von Bankkrediten und Fördermitteln stellt die Finanzierung des Unternehmens auf sicherere Füße. In einer Krise sorgt das für eine zuverlässigere und kostengünstigere Finanzierung.
Kredite von Fintech
Eine wachsende Alternative zu der traditionellen Bankenfinanzierung findet sich im Internet. Unter Fintech werden Angebote zusammengefasst, die auch und vor allem Unternehmen Kreditmittel über eine Internetplattform vermitteln. Dabei können teilweise sehr gute Konditionen und damit geringe Kosten erreicht werden. Es fehlt die umfassende Betreuung durch eine Bank. Wer sicher ist, ohne durch die Bank zu beantragende Fördermittel und ohne das Wohlwollen eines persönlichen Bankberaters auszukommen, kann so seine Finanzierung flexibler und kostengünstiger gestalten. Hier können auch kleinere Tranchen je nach Bedarf und Marktanforderung flexibel vereinbart werden.