Prof. Dr. Werner Gleißner, Prof. Dr. Robert Rieg
Die Zukunft eines Unternehmens ist unsicher, genauso wie die Auswirkungen sämtlicher Maßnahmen, über die entschieden wird. Resultat dieser Unsicherheit sind die vielfältigen Chancen und Gefahren (Risiken), die positive oder negative Planabweichungen zur Konsequenz haben können. Da sich Entscheidungen über Planung und Budgets immer auf eine unsichere Zukunft beziehen, ist die transparente Darstellung von Chancen und Gefahren ein zentrales Element einer modernen Unternehmensplanung.
Die Unternehmensplanung stellt die Informationen bereit, um bei Managemententscheidungen Transparenz über die mit diesen verbundenen Risiken herzustellen, um also letztlich Ertrag und Risiko bei der Entscheidungsvorbereitung abwägen zu können.
Ganz auf der Linie der GoP führt dies dazu, dass strategische und operative Unternehmensplanung einerseits und Risikomanagement andererseits in einem integrativen Ansatz verknüpft werden. Moderne Unternehmensplanung vermeidet entsprechend Scheingenauigkeiten in der Unternehmensplanung und die im traditionellen Controlling bisher verbreitete "Risikoblindheit".
Die Berücksichtigung von Chancen und Gefahren (Risiken) ist alleine schon notwendig, um die für Entscheidungen und die Bewertung von Handlungsoptionen notwendigen "erwartungstreuen Planwerte" zu erhalten, die zeigen, was unter Beachtung von Risiken "im Mittel" in der Zukunft zu erwarten ist (s. Kap. 3.5).
Empirische Studien zeigen regelmäßig, dass man in der Unternehmensplanung eher ambitionierte Zielwerte oder ggf. wahrscheinlichste Werte, aber eben keine für Entscheidungen relevante Erwartungswerte findet.