Prof. Dr. Werner Gleißner, Prof. Dr. Robert Rieg
Notwendig ist es z. B., die im Risikomanagement eines Unternehmens bereits identifizierten und quantifizierten Risiken in der Unternehmensplanung zu berücksichtigen. Der Erwartungswert von Plangrößen wie der Cashflow und auch der Umfang möglicher Planabweichungen (die Planungssicherheit) sind dabei abhängig vom aggregierten Gesamtrisikoumfang.
Auch für die Erstellung einer Unternehmensplanung, die die Grundlage für unternehmerische Entscheidungen bildet, benötigt man daher eine Aggregation sämtlicher wesentlicher Risiken mit Bezug auf die Unternehmensplanung. Eine Aggregation durch unterschiedliche Wahrscheinlichkeitsverteilungen beschriebener Risiken mit Bezug auf die Unternehmensplanung ist praktisch nur durch eine Monte-Carlo-Simulation möglich. Entsprechend ist eine Moderne Unternehmensplanung immer auch eine "Bandbreitenplanung", die sich aus der Aggregation von Risiken ergibt (s. Abb. 1).
Abb. 1: Risikoanalyse und Risikoaggregation
Die Risikoanalyse ist weiterhin Datengrundlage für die Ableitung risikogerechter Kapitalkosten sowie für die Investitions- und Strategiebewertung. Mehr Risiko führt potenziell zu höheren Planabweichungen und Verlusten, was einen höheren Bedarf an Eigenkapital und höhere Anforderungen an die Rendite (Kapitalkosten) zur Konsequenz hat. Eine risikobasierte operative Unternehmensplanung ermöglicht damit auch eine risikoadäquate Finanzierungsstruktur und Planung.
Bei der Risikoanalyse sind dabei immer die vom Planenden selbst unmittelbar erkennbaren Risiken zu berücksichtigen, nämlich die unsicheren Planannahmen (unsichere Planungsprämissen). Jede unsichere Planannahme zeigt ein Risiko, das es zu quantifizieren gilt.