Dipl.-Kffr. Simone Doerfner, Dipl.-Inform. Matthias Kläsener
Zuerst muss das Controlling jene Positionen definieren, die Potenzial für automatisierte Planverfahren bieten. Wo liegt Potenzial zur Verbesserung? Dazu empfiehlt es sich, zunächst die wesentlichen Treiber des Unternehmens zusammenzutragen. Welche sind die finanziellen Werttreiber, welche die operativen? Dazu sollten zunächst alle anfallenden Routineaufgaben in der Datenerhebung dokumentiert werden, damit anschließend das Controlling gemeinsam mit den Planern identifizieren kann, welche Daten regelmäßig und mit wiederkehrender Systematik geplant werden, und wo statistische Verfahren unterstützen könnten.
Ein pragmatischer Ansatz für das Herausarbeiten der Positionen ist, sich zunächst die kostenseitige Analyse vorzunehmen sowie alle Positionen, die i. d. R. im Rahmen des Budgetierungsprozesses auf Basis der Vorjahreswerte geplant werden. Hierfür sind exemplarisch laufende Verträgen, Abschreibungen und standardisierte Prozesse für Rückstellungen und Abgrenzungen zu nennen. Danach sind alle anfallenden Routineaufgaben in der Datenerhebung zusammenzutragen. Genau das sind die Ansatzpunkte, an denen statistische Verfahren unterstützen können. Selbst wenn es marginal oder als selbstverständlich erscheinen mag: Die frühzeitige Kommunikation mit allen Beteiligten trägt wesentlich zum Erfolg bei. Es empfiehlt sich, bereits in dieser frühen Phase alle Abteilungen und Kollegen mit einzubeziehen, deren Unterstützung im Implementierungsprozess benötigt wird. Es ist zu klären, welchen Informationsbedarf die einzelnen Planer haben und dann sollten konkrete Zuständigkeiten vergeben werden. Predictive-Planning-Ansätze sollen dem Planer valide Vorschlagswerte als Orientierungshilfen bieten und damit einen wertschaffenden Beitrag zur Effizienz der Unternehmensplanung leisten.