Die Due Diligence-Prüfung des Käufers soll es dessen Entscheidungsträgern ermöglichen, im Rahmen einer Risiko- und Chancen-Analyse zu bestimmen, ob die Transaktion als solche verfolgt werden soll und – falls diese Frage positiv beantwortet wird – in welchem Rahmen dies erfolgen soll.
Ziel des Käufers i.R.d. Käufer Due Diligence ist es regelmäßig, zu ermitteln,
- welcher Kaufpreis eine angemessene Gegenleistung für das Zielunternehmen ist;
- welche Transaktionsstruktur optimal ist;
- welche Risiken bestehen im Zielunternehmen und im Zusammenhang mit der angestrebten Transaktion und wie mit diesen in der Transaktionsdokumentation (Kaufpreis(-komponenten), Vollzugsbedingungen, Freistellungen, Verjährung, Haftungshöchstbeträge) umzugehen ist;
- welche Verbesserungsmöglichkeiten bestehen im Zielunternehmen und welche Maßnahmen im Zeitraum nach Vollzug der Transaktion (Post Closing Integration) zu veranlassen sind sowie
- eine Dokumentation über die i.R.d. der Due Diligence offengelegten und geprüften Sachverhalte und über die i.R.d. Due Diligence-Prüfung üblichen Fragerunden ("Questions & Answers"(Q&A)-Prozess) vom Verkäufer bzw. dessen Beratern erhaltenen Antworten zu schaffen, um im Schadensfalle aus dem Unternehmenskaufvertrag gegen den Verkäufer vorgehen zu können (Garantieverletzungen, Arglist).
Arbeitsprodukt der Käufer Due Diligence ist üblicherweise
- entweder ein Full Scope Due Diligence-Report
- oder ein Red Flag Due Diligence-Report.
Der umfassende Full Scope-Report enthält eine vollständige Beschreibung der rechtlichen Verhältnisse der Zielgesellschaft und ist daher sehr umfangreich.
Der Red Flag-Report enthält nur wesentliche Findings sowie allenfalls eine kurze Darstellung der allgemeinen Unternehmensdaten und hat sich – insbesondere bei Mittelstandstransaktionen – als Marktstandard etabliert. Der Käufer wird regelmäßig versuchen, die im Report dargestellten Erkenntnisse aus der Due Diligence-Prüfung in die Transaktionsdokumentation einfließen zu lassen. Auch wird der Käufer den Report etwaig finanzierenden Banken sowie W & I-Versicherern zur Verfügung stellen.
Dieser Inhalt ist unter anderem im Haufe Steuer Office Excellence enthalten. Sie wollen mehr?
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