In der Musterlösung müssen Sie als Anwender nicht mehr machen als das Zahlenmaterial in eine Excel-Tabelle einzutragen. Den Rest erledigt die Tabellenkalkulation für Sie. Die Musterlösung enthält im Wesentlichen folgende Tabellen:
- Startseite (zu Navigationszwecken)
- Hilfe (so bedienen Sie das Tool)
- ROI-Analyse
- Investition
Kennzahlensystem ROI
Das Kennzahlensystem des ROI wird in der Praxis unterschiedlich weit aufgegliedert. In detaillierten Auswertungen können die Umsatzerlöse zum Beispiel nach Produktgruppen, Verkaufsgebieten und Kundengruppen aufgeteilt werden.
2.1 ROI zur Beurteilung von Unternehmensbereichen
Zur Beurteilung von Unternehmen bzw. Unternehmensbereichen setzen Sie die Tabelle ROI-Analyse ein (s. Abb. 2).
Abb. 2: Die ROI-Analyse in einer Excel-Tabelle
Abbildung 2 zeigt einen Unternehmensbereich, der ein Umsatzvolumen von 4,5 Mio. EUR erwirtschaftet. Das Anlagevermögen liegt bei 1 Mio. EUR. Das Unternehmen weist einen Bestand von 200.000 EUR an Werkstoffen, sowie 300.000 EUR an Halb- und Fertigerzeugnissen aus. Die Forderungen liegen bei 130.000 EUR, aufgeteilt auf 80.000 EUR Debitoren und 50.000 EUR Sonstige Forderungen.
Die liquiden Mittel liegen bei 105.000 EUR. Die fixen Materialkosten lagen bei 100.000 EUR. Die variablen Materialkosten waren in der Abrechnungsperiode 5Mal so hoch.
Weitere Fixkosten: Vertrieb 350.000 EUR, Verwaltung 600.000 EUR, Personal 800.000 EUR.
Darüber hinaus fielen im Abrechnungszeitraum 100.000 EUR variable Vertriebskosten, 150.000 EUR variable Verwaltungskosten sowie 600.000 EUR variable Personalkosten an.
Aus diesen Zahlen ergeben sich folgende Kennziffern
- Kapitalumschlag 2,59
- Umsatzrentabilität 29 %
- Kapital-Rentabilität 75
Die Formeln der ROI-Analyse sehen Sie in Abbildung 3.
Abb. 3: Die Formeln der ROI-Analyse
2.2 ROI zur Beurteilung von Investitionsobjekten
In der Praxis werden ROI-Rechnungen häufig zur Beurteilung der Vorteilhaftigkeit von Investitionsobjekten eingesetzt. Dabei wird – wie bereits erwähnt – der Rückfluss des investierten Kapitals bewertet. In der einfachsten Variante wird der erwartete Jahresgewinn alternativer Investitionsprojekte mit dem investierten Kapital verglichen:
Rentabilität = Gewinn × (100 / Kapital)
Unter Berücksichtigung des Umsatzes wird das Verfahren verfeinert:
Return on Investment = Gewinn / Umsatz × Umsatz / investiertes Kapital × 100
Daraus ergibt sich die bereits vorgestellte Formel:
Investitionsrentabilität = Umsatzrentabilität × Kapitalumschlag
Zum Vergleich mehrerer Investitionsprojekte muss für jedes Objekt eine eigene Rentabilitätsziffer ermittelt werden (s. Abb. 4).
Abb. 4: Vorteilhaftigkeitsanalyse für Investitionsvorhaben
Praxisbeispiel
Ein Unternehmen der Hotelbranche steht vor der Entscheidung, aus 2 Investitionsvorhaben die Variante mit der höchsten Kapitalrentabilität auszuwählen.
- Vorhaben 1: Bei diesem Vorhaben handelt es sich um einen zusätzlichen Anbau, bei dem durchschnittlich 550.000 EUR an Kapital gebunden würden. Man geht von Personalkosten in Höhe von jährlich 60.000 EUR und zusätzlichen Verwaltungskosten von 6.000 EUR aus. Die Vertriebskosten liegen bei durchschnittlich 5.000 EUR. Die Material- und sonstigen Kosten werden sich voraussichtlich auf jeweils 10.000 EUR belaufen. Man erwartete einen Periodengewinn von 180.000 EUR.
- Vorhaben 2: Alternativ könnte in der Nachbarstadt ein Restaurant eröffnet werden. Die durchschnittliche Kapitalbindung läge in diesem Fall bei 480.000 EUR. Die Personalkosten belaufen sich voraussichtlich auf 125.000 EUR. Bei den Verwaltungskosten kann man von 5.000 EUR, bei den Vertriebskosten von 6.000 EUR ausgehen. Die Materialkosten werden mit rund 25.000 EUR veranschlagt. Bei den sonstigen Kosten ist mit 15.000 EUR zu rechnen. Der Unternehmer erwartet einen Periodengewinn von 250.000 EUR.
Die zugehörigen Formeln zeigt Abbildung 5.
Abb. 5: Formeln der Vorteilhaftigkeitsanalyse
WENN-Formel kommt zum Einsatz
Sie sehen, wie bei der Beurteilung von Unternehmensbereichen bzw. eines kompletten Unternehmens werden bei der Analyse von Investitionsobjekten mittels ROI relativ einfache Formeln benötigt. Es wird lediglich eine WENN-Funktion eingesetzt, um Fehler bei einer Division durch Null abzufangen (s. Abb. 6).
Abb. 6: Die Funktion WENN sorgt dafür, dass nur gerechnet wird, wenn E17 einen Wert ungleich Null hat
Alternative Investitionsobjekte vergleichen
Die Musterlösung ermöglicht den Vergleich von bis zu 8 alternativen Investitionsvorhaben.
So interpretieren Sie das Ergebnis
Bei der Beurteilung der Vorteilhaftigkeit von Investitionsobjekten wird die zu erzielende Rendite mit einer vom Investor zu definierenden Mindestrendite verglichen. Liegt die zu erwartende Rentabilität über der Mindestrendite, ist die Investition vorteilhaft und wird durchgeführt. Sollen mehrere Investitionsobjekte verglichen werden, ist das Projekt mit der höchsten Rendite zu bevorzugen – im aktuellen die Erweiterung.
Allerdings liegen im Beispiel die Alternativen sehr nah beieinander. Würde man im Falle der Erweiterungsalternativen die sonstigen Kosten mit 15.000 EUR ansetzen, läge die Rentabilität ebenfalls bei...