Schrifttum:
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A. Grundaussagen der Vorschrift
I. Regelungsgegenstand und -zweck
Rz. 1
Mit § 1 GrStG beginnt der erste Abschnitt des Grundsteuergesetzes zur Regelung der Steuerpflicht. Als zentrale Vorschrift des Grundsteuergesetzes richtet sich danach die Erhebung der gemeindlichen Grundsteuer aus. Die Grundsteuer ist eine Vermögensteuer, die am Grundbesitz unabhängig von der Person des Eigentümers und dessen Einkommensverhältnissen anknüpft. Das Aufkommen der Realsteuer steht nach Art. 106 Abs. 6 GG den Gemeinden als kleinste Gebietskörperschaften zu. Die Besonderheit der Grundsteuer besteht darin, dass es den rd. 10.800 Gemeinden in Deutschland überlassen bleibt, ob und in welcher Höhe eine Grundsteuer erhoben wird. Das ist Ausdruck der Finanzhoheit als Element grundgesetzlich garantierter kommunaler Selbstverwaltung (Art. 28 Abs. 2 Satz 3 GG).