Eine völlig neue Kanzleiidentität und dazu passende Bilder zu entwickeln, ist wohl der wichtigste Schritt der Strategieentwicklung. Dabei geht es darum, nicht allein aus Sicht der aktuell wahrgenommenen Herausforderungen in die Zukunft zu blicken, sondern darüber hinaus in einem kreativen Akt mögliche und insbesondere wünschenswerte Zukunftsentwürfe von sich als Kanzlei zu entwickeln. Diese sollten sich möglichst deutlich vom Status quo unterscheiden.

Erfolgreich ist diese zweite Phase, wenn es gelingt, mehrere realistische strategische Optionen auszuarbeiten, die in dieser Form keinem der Beteiligten bekannt waren.

Bewährte Fragerichtungen dieses Reflexionsschritts:[1]

  • Was können wir angesichts der voraussichtlichen Marktentwicklungen mit unseren vorhandenen Kernkompetenzen erreichen?
  • Welche (möglicherweise erst in Ansätzen erkennbaren) Kundenbedürfnisse sind auszumachen, für die wir aufgrund unserer Kernkompetenzen neue Antworten bieten können?
  • Welche neuen Kompetenzen müssen wir aufbauen, um die sich abzeichnenden Ertragschancen konsequent nutzen zu können?
  • Welche neuen Märkte/Branchen und potenziellen Kundengruppen können wir in unsere Überlegungen einbeziehen?
  • In welchem Ausmaß wollen wir wachsen? Und wollen wir in erster Linie aus eigener Kraft oder durch Zukäufe, Kanzleizusammenschlüsse oder -netzwerke und strategische Allianzen wachsen?
  • Kann unser derzeitiges Geschäftsmodell künftig noch erfolgreich sein?

Relevante Strategie-Tools für diese Phase:

  • Zukunftswerkstatt
  • Business Model Canvas
  • Leitbild, Vision
  • Szenarien für Funktionsmatrix, Kompetenzmatrix, Organigramm etc.

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(c) Haufe Redaktion

[1] R. Nagel, Lust auf Strategie, S. 24.

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