Im letzten Schritt wird die eigentliche Wissensbilanz erstellt. Im Modell der Wissensbilanz-Toolbox müssen lediglich allgemeine Angaben, wie z. B. ein Vorwort, ein Impressum oder einleitende Texte zu den jeweiligen Kapitalarten eingegeben werden. Hierfür gibt es vordefinierte Reiter wie z. B. "Einleitung", "Geschäftsmodell", Intellektuelles Kapital oder "Fazit". Die Wissensbilanz mit Analysen und Ergebnissen wird unter "Wissensbilanz" mit dem Reiter "Bilanzinhalte" festgelegt. Das Ergebnis ist oft ein etliche Seiten umfassendes Dokument, in dem die Ergebnisse aller vorhergehenden Arbeitsschritte enthalten sind. Man kann zwei Versionen erstellen, eine externe (z. B. für Banken) und eine interne (z. B. für Steuerungszwecke). Die externe Version ist das Dokument, das lediglich wesentliche Punkte enthält, die interne Version enthält alle Details und ist damit deutlich umfangreicher.
Ergebnisse zur Überprüfung und Verbesserung von Zielen und Strategien nutzen
Da es im Unternehmen bereits langfristige Ziele und Strategien geben sollte (vgl. auch Punkt 2, Schritt 1), ist es nach Erstellung der Wissensbilanz erforderlich, zu prüfen, ob und inwieweit die Ergebnisse Auswirkungen auf das bestehende System und die künftigen ZIele haben oder haben können. Es ist sinnvoll, sich dazu mindestens folgende Fragen zu beantworten:
Zeigen Wissensbilanz und Auswertungen überwiegend gute Ergebnisse, die sich mit den aktuellen Gegebenheiten auch künftig werden erreichen lassen?
Ist absehbar, ob man mit dem derzeitigen Angebot künftig zumindest weit gehend wettbewerbsfähig bleiben kann? Behalten also langfristige Ziele und Strategien weiter ihre Gültigkeit?
Fallen die Ergegnisse so aus, dass es größeren Handlungsbedarf gibt und ist es erforderlich, auch strukturell einzugreifen, etwa, indem man sich verstärkt um Produktentwicklung oder die Erschließung neuer Märkte und Kundengruppen kümmern muss? Müssen langfristige Ziele und Stragegien zumindest in Teilen überarbeitet werden?
Ist es ggf. erforderlich, das Geschäftsmodell anzupassen (Hinweis: eine Anpassung des Geschäftsmodells ist grds. mit Änderungen bei Zielen und Stragegien verbunden)?
Möglichkeiten der Digitalisierung nutzen
Da im Zuge der Erstellung einer Wissensbilanz immer mehr Daten benötigt werden, sollte man unbedingt versuchen, einen hohen Anteil automatisierter Verarbeitung bei gleichzeitiger Reduzierung der manuellen Tätigkeiten zu erreichen. Hier muss jeder Betrieb für sich prüfen, welche Programme, Analysewerkzeuge und sonstige Anwendungen er nutzen kann oder möchte. Ein guter Startpunkt für kleine Unternehmen ist weiterhin die Nutzung der Wissensbilanz-Toolbox (z. B. Die Wissensbilanz-Toolbox – Bundesverband Wissensbilanzierung e.v. (bvwb.de)).