Unternehmen, die Wissensmanagement erfolgreich betreiben wollen, müssen zunächst dafür sorgen, dass es eine entsprechende offene Unternehmens- und Organisationskultur gibt. Es muss beispielsweise dafür gesorgt werden, dass der Wille, sich mit der Umsetzung von Wissensmanagement im Betrieb zu befassen, von der Geschäftsführung ausgeht und diese Wissensmanagement "vorlebt". Die Leitung muss immer wieder zeigen,
- dass Wissensmanagement wichtig ist,
- sie selbst aktiv Methoden und Systeme nutzt und entsprechende Inhalte einbringt und
- sich auch regelmäßig mit den Beschäftigten über Wissensaufnahme und -austausch unterhältalten.
Vobildfunktion der Vorgesetzen wichtig
Unternehmer und Führungskräfte müssen zeigen, dass sie das Thema vorantreiben wollen, u. a., indem sie regelmäßig mit Beschäftigten über Wissensmanagement sprechen, sie nach Erfahrungen sowie positiven und negativen Erlebnissen fragen und Feedback dazu geben. Unternehmer müssen auch belegen, dass es nicht "nur" beim Zuhören bleibt, sondern dass evtl. Probleme auch angegangen und möglichst behoben werden.
Das bedeutet auch, dass Mitarbeiter nicht nur informiert, sondern aktiv in den Gesamtprozess eingebunden werden müssen (siehe . folgenden Punkt). Sie müssen dabei von ihrer Leitung immer wieder aufs Neue motiviert und zur Arbeit mit dem Wissensmanagement angeregt werden.
Systeme müssen möglichst intuitiv sein
Das Motto muss lauten: Es muss den Beschäftigten so einfach wie möglich gemacht werden, vorhandene Systeme bzw. die Methode zu nutzen und sich bei Problemen oder mit Verbesserungen an einen Verantwortlichen zu wenden, der dann möglichst zeitnah und unkompliziert für Anpassungen sorgt.
Zusätzlich kann geprüft werden, ob besonderes Engagement, etwa bei der Weiterentwicklung von Wissensmanagement-Systemen, belohnt werden soll. Damit kann auch erreicht werden, dass das Horten von Wissen, um selbst vermeintliche Macht und Einfluss zu behalten, vermieden oder zumindest verringert wird. Auch die regelmäßige Information der Mitarbeiter über den Stand und die (Weiter-)Entwicklung der vorhandenen Wissensmanagement-Systeme, u. a. über Intranet, Workshops, soziale Medien oder Apps, sollte selbstverständlich sein bzw. werden. Zudem kann geprüft werden, ob Wissensmanagement-Kennzahlen für alle Beschäftigten gemacht werden. Wichtig sind auch genügend zeitliche Freiräume für jeden Einzelnen, um sich regelmäßig mit dem Thema zu befassen und um eigenes Wissen in die Systeme einzustellen.
Definitionen sinnvoll
Definieren Sie auch möglichst konkret, was Sie im Projekt nicht erreichen möchten, etwa, dass einzelne Mitarbeiter nicht ersetzt werden oder ihnen ihre Aufgaben weggenommen werden sollen oder dass Sie bestimmte EDV-Systeme nicht ablösen möchten. Das ist vor allem im Hinblick auf die sicher vorhandenen Ängste und Befürchtungen von Beschäftigten sinnvoll.