Tz. 5
Stand: EL 128 – ET: 08/2022
An einen Sportler des Vereins, der im Rahmen der gesetzlichen Vorschriften als unbezahlt gilt, können Pauschalzahlungen für Aufwandsentschädigungen getätigt werden (s. AEAO zu § 67a AO TZ 32, Anhang 2). Die pauschalen Aufwandsentschädigungen dürfen aber
- im Monatsdurchschnitt nicht höher als 450 EUR sein und
- im Kalenderjahr 5 400 EUR nicht übersteigen.
Tz. 6
Stand: EL 128 – ET: 08/2022
Höhere Zahlungen sind zulässig, wenn der Sportler dem Verein seinen Aufwand durch Einzelnachweis glaubhaft (Einzelnachweis ist erforderlich) macht. Hierbei muss es sich aber um Aufwendungen persönlicher oder sachlicher Art handeln, die dem Grunde nach Werbungskosten oder Betriebsausgaben sein können. Die Verwaltung hat diese Regelung für alle Sportarten getroffen (s. AEAO zu § 67a Abs. 3 AO TZ 32, Anhang 2). Werden die genannten Beträge beachtet bzw. wird der erforderliche Einzelnachweis von Seiten des Sportlers erbracht, gilt der Sportler als unbezahlt.
Der Sportler darf auch von Dritten keine Bezahlung erhalten, die über den Aufwandsersatz hinausgeht.
Tz. 7
Stand: EL 128 – ET: 08/2022
Im Regelfall sind diese Sportler keine Arbeitnehmer des Vereins, wenn ihnen lediglich der tatsächliche Aufwand ersetzt wird. D.h., die Eigenschaft eines Arbeitnehmers ist zu verneinen, wenn steuerrechtlich zulässigen Aufwendungen ersetzt werden (z. B. Reisekosten).
Ist der Sportler weisungsgebunden und werden höhere Aufwendungen als die im Steuerrecht zulässigen Beträge ersetzt, ist ggf. Arbeitnehmereigenschaft anzunehmen. Für das Vorliegen einer Arbeitnehmereigenschaft spricht auch, wenn der Sportler Verträge abschließt, in denen er sich für einen bestimmten Zeitraum gegen Entgelt dazu verpflichtet, für den Verein Wettkämpfe zu bestreiten. Geleistete Zahlungen sind in diesem Fall auch auf Lohn- und Sozialversicherungspflicht zu überprüfen. Die Einkünfte können solche aus
sein.
Tz. 8
Stand: EL 128 – ET: 08/2022
Die Erstattung von Auslagen und Reisekosten begründet auch bei Sportlern noch kein Arbeitsverhältnis. Der BFH hat zu dieser Frage mit BFH-Urteil vom 23.10.1992, BStBl II 1993, 303 ausführlich Stellung genommen. Danach liegt bei Amateurfußballspielern/-innen nur dann ein Dienst- oder Arbeitsverhältnis vor, wenn der Sportler im Zusammenhang mit seiner Tätigkeit Zahlungen erhält, die nicht nur ganz unwesentlich höher sind als die ihm hierbei entstandenen Aufwendungen. Eine frühere Verwaltungsregelung, nach der pauschale Zahlungen je Training und Spiel als Auslagenersatz angesehen werden konnten, besteht nicht mehr.
Tz. 9
Stand: EL 128 – ET: 08/2022
Die Aufwandsentschädigungen (Pauschalen), die im Monatsdurchschnitt nur 450 EUR (jährlich 5 400 EUR) betragen dürfen, sind nur für die Abgrenzung unbezahlter/bezahlter Sportler und für das Gemeinnützigkeitsrecht relevant. Laufende Zuwendungen der Stiftung Deutsche Sporthilfe sind auf die Aufwandspauschale nicht anzurechnen (AEAO Nr. 34 zu § 67 Abs. 3 AO).
Für Zwecke der Einkommen- bzw. Lohnsteuer und ggf. Sozialversicherung sind die genannten Beträge auf steuerpflichtigen bzw. steuerfreien Arbeitslohn und ggf. auch auf Sozialversicherungsfreiheit zu überprüfen.
Tz. 10
Stand: EL 128 – ET: 08/2022
Bezogen auf die Sozialversicherung haben die Spitzenverbände der Sozialversicherungsträger im Besprechungsergebnis vom 13.03.2013 festgelegt, dass bei Zahlungen an Amateursportler, die ohne gesonderte schriftliche Vertragsvereinbarung allein aufgrund ihrer mitgliedschaftsrechtlichen Bindungen tätig werden, bis zu einer Höhe von 200 EUR im Monat keine wirtschaftliche Gegenleistung erbracht wird und damit keine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung vorliegt. Der Betrag wurde aufgrund der Erhöhung des Übungsleiterfreibetrags gem. § 3 Nr. 26 EStG vom 01.01.2021 an auf 250 EUR pro Monat angehoben. Vielmehr werden diese Beträge zur Motivation und Vereinsbindung gezahlt. Werden für Einsätze und Punkte Prämien gezahlt, ist von einem sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnis auszugehen.
Tz. 11
Stand: EL 128 – ET: 08/2022
Zuschüsse, die Vereine/Verbände ihren Sportlern/innen neben den pauschalen Zahlungen für Fahrten zu Trainingsstätten oder Heimspielen zahlen, sind unter dem Gesichtspunkt "Ersatz" für Fahrten zwischen Wohnung und Arbeitsstätte zu beurteilen. Derartige Beträge sind der Lohnsteuer zu unterwerfen. Eine Pauschalierung nach § 40 Abs. 2 Satz 2 Nr. 1 EStG (Anhang 10) ist ggf. möglich. Die Pauschalierung der Lohnsteuerabzugsbeträge hat dann mit 15 % der ersetzten Beträge zu erfolgen. Es sind auch Kirchensteuerbeträge und der Solidaritätszuschlag zu entrichten.
Tz. 12
Stand: EL 128 – ET: 08/2022
Für den Betriebsausgabenabzug der Pauschalzahlungen bzw. der höheren Aufwendungen, die durch Einzelnachweis von den Sportlern zu belegen sind, ist entscheidend, ...