Tz. 94

Stand: EL 109 – ET: 03/2023

Nach § 1a Abs 2 S 4 KStG wird das im Einbringungszeitpunkt in der St-Bil auszuweisende EK (der Pers-Ges) auf dem stlichen Einlagekonto der optierenden Gesellschaft erfasst. Wegen der grds Verpflichtung zur Führung eines stlichen Einlagekontos s Tz 56ff. Wegen der erforderlichen Abgabe einer Feststellungserklärung zum Einbringungszeitpunkt s Tz 92.

Da die optierende Gesellschaft zivilrechtlich weiterhin als Pers-Ges weiterbesteht und daher über kein Nenn-Kap iSd § 27 Abs 1 S 1 KStG verfügt, wird das EK insges auf dem stlichen Einlagekonto der optierenden Gesellschaft erfasst. Dies gilt auch für auf Kap-Konten in der Gesamhands- und in den Ergänzungs-Bil ausgewiesene Beträge, soweit es sich hierbei nicht um FK handelt. Ebenso s Rn 42 des Schr des BMF v 10.11.2021 (BStBl I 2021, 2212). Da es bei der Kap-Ges keine gesellschafterbezogene Zuordnung des Einlagekontos gibt (s Kaminski, Stbg 2021, 436, 440; s Zapf, BB 2021, 2775, 2776 und s Schiffers, DStZ 2021, 852, 858 mwNachw), kann es zum "Überspringen" von Einlagekontenbeträgen auf andere Gesellschafter kommen, wenn Einlagen disquotal geleistet wurden. GlA s Schiffers/Jacobsen (DStZ 2021, 348, 355), s Nagel/Schlund (NWB 2021, 1874, 1877, 1881), s Dreßler/Kompolsek (Ubg 2021, 301, 308), s Cordes/Kraft (FR 2021, 401, 408), s Kölbl/Luce (Ubg 2021, 264, 267), s Schulze zur Wiesche (StBp 2021, 215), s Fuhrmann (NWB 2021, 2356, 2359) und s Lüdicke/Eiling (BB 2021, 1439, 1442). Auch aus dem Urt des BFH v 28.09.2021 (DB 2022, 230 Rn 13), wonach eine sog gesellschafterbezogene Gewinnrücklage zulässig ist, ergibt sich nichts anderes, da es dort um eine gesellschaftsrechtliche und nicht eine stliche Bezugsgröße geht. Weiter s Schiffers (DStZ 2021, 530, 532), der mangels Möglichkeit eines Direktzugriffs auf das stliche Einlagekonto zu einer evtl Umwidmung von EK in FK rät. Ebenso s Zapf (BB 2021, 2775, 2776). Demgegenüber gehen Wollweber/Kost (GmbH-StB 2022, 90) davon aus, dass eine personenbezogene Rücklagenzuordnung für Kap-Ges gesellschaftsrechtlich zulässig ist und dass dies auch Auswirkung auf die Verwendung des stlichen Einlagekontos hat, wenn die Satzung eine entspr Öffnungsklausel zum personenbezogenen Einlagekonto enthält. Zur Abgrenzung zwischen EK und FK auch s Schr des BMF v 26.07.2016 (BStBl I 2016, 684) und v 11.07.2011 (BStBl I 2011, 713). Weiter hierzu s Birkenmaier/Obser (GmbHR 2022, 850), s Hermes (Stbg 2022, 272), s Carle (NWB 2021, 2270, 2273), s Wacker/Krüger/Levedag/Loschelder (Beihefter zu DStR 41/2021, 16), s Schulze zur Wiesche (BB 2022, 2015, 216), s Müller (NWB 2022, 241, 243) und s Kölbl/Luca (Ubg 2021, 264, 267).

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