Tz. 244
Stand: EL 92 – ET: 03/2018
Gem § 4h Abs 5 S 1 EStG gehen nicht verbrauchte EBITDA-Vorträge und ein Zinsvortrag bei Aufgabe oder Übertragung des Betriebs unter. Grotherr (IWB Gr 3 F 3, 1489, 1505) weist zutr darauf hin, dass unter Übertragung des Betriebs sowohl die entgeltliche als auch die unentgeltliche Übertragung zu verstehen ist (ebenso s Blumenberg/Lechner, in Blumenberg/Benz, Die URef 2008, 120; s Hick, in H/H/R, § 4h EStG Rn 112; weiter s Förster, in Gosch, 3. Aufl, § 8a Rn 338 und s Stangl, in R/H/N, § 8a KStG Rn 98, die aber zumindest im Erbfall sowie der unentgeltlichen vorweggenommenen Erbfolge den Untergang des Zinsvortrags für nicht gerechtfertigt halten). Dh, auch Vorgänge der vorweggenommenen Erbfolge, der Erbfall und auch Fälle des § 6 Abs 3 EStG führen zu einem Untergang von EBITDA- und Zinsvorträgen (glA s Blumenberg/Lechner, in Blumenberg/Benz, Die URef 2008, 120 und s Schwedhelm, GmbH-StB 2007, 282, 283; für den AE-Wechsel einer Kö jedoch s Tz 243a ff). Da EBITDA- und Zinsvortrag betriebsbezogen zu ermitteln und festzustellen sind (s Tz 242a), bleiben auf einen nicht aufgegebenen bzw übertragenen Betrieb entfallende EBITDA- und Zinsvorträge erhalten.
Bei einer unterjährigen Aufgabe oder Übertragung des Betriebs werden von der Regelung nur der EBITDA- und der Zinsvortrag, nicht hingegen die lfd Zinsaufwendungen erfasst (s Tz 243b). GlA s Mattern (in Sch/F, § 8a KStG Rn 588) und s Stangl (in R/H/N, § 8a KStG Rn 97). Etwas anderes gilt, wenn auf den Aufgabe-/Übertragungszeitpunkt eine Schluss-Bil aufzustellen ist (s Liekenbrock, DB 2012, 2488, 2489). In diesem Fall entsteht ein EBITDA- bzw Zinsvortrag, der von der oa Regelung erfasst wird. Wegen der Möglichkeit, einen bestehenden EBITDA- bzw Zinsvortrag noch bis zum schädlichen Ereignis zu nutzen, s Tz 243b.
Die Aufgabe oder Übertragung eines Teilbetriebs führt nach Auff der Fin-Verw anteilig zum Untergang des EBITDA- und Zinsvortrags (für den Zinsvortrag s Schr des BMF v 04.07.2008, BStBl I 2008, 718 Rn 47 S 1; aA s Schaden/Käshammer, in E & Y, Die URef 2008, 130 und BB 2007, 2317, 2320; s Hick, in H/H/R, § 4h EStG Rn 113; s Fischer/Wagner, BB 2008, 1872, 1875; s Köhler/Hahne, DStR 2008, 1505, 1513; s Hölzer/Nießner, FR 2008, 845, 847; s Dörfler, Ubg 2008, 693, 700; s Hierstetter, DB 2009, 79, 80; s Lenz/Dörfler/Adrian, Ubg 2009, 1, 5; s Dörfler, in E/S, 3. Aufl, Anh 1 zu § 8a KStG Rn 328; s Feldgen, NWB 2009, 3574, 3575; s Frotscher, in F/D, § 8a KStG Rn 122; s Förster, in Gosch, 3. Aufl, § 8a Rn 339; s Mattern, in Sch/F, § 8a KStG Rn 586; s Stangl, in R/H/N, § 8a KStG Rn 100 und s Goebel/Eilinghoff/Kim, DStZ 2008, 630, 636). Ettinger (Ubg 2017, 293, 294) stimmt der Verw-Auff zu mit der Begr, dass auch § 16 EStG und § 15 Abs 3 UmwStG jeweils Teilbetriebe erfassen. Als Aufgabe/Übertragung eines Teilbetriebs idS gilt auch das Ausscheiden einer OG aus dem Organkreis (s Schr des BMF v 04.07.2008, BStBl I 2008, 718 Rn 47 S 2; aA s Fischer/Wagner, BB 2008, 1872, 1875; s Hölzer/Nießner, FR 2008, 845, 849; s Frotscher, in F/D, § 8a KStG Rn 122; s Prinz, DB 2012, 2367, 2369; s Mattern, in Sch/F, § 8a KStG Rn 587; s Dörfler, in E/S, 3. Aufl, Anh 1 zu § 8a KStG Rn 329; s Hick, in H/H/R, § 4h EStG Rn 113; s Dörfler, Ubg 2008, 693, 700; s Lenz/Dörfler/Adrian, Ubg 2010, 1, 5; s Schwedhelm/Finke, GmbHR 2009, 281, 289; s Förster, in Gosch, 3. Aufl, § 8a Rn 340; s Stangl, in R/H/N, § 8a KStG Rn 101 und s Köhler/Hahne, DStR 2008, 1505, 1513). Zweifelnd s Kaminski (Stbg 2008, 196, 201). Für die Auff der Fin-Verw könnte das Urt des BFH v 07.08.2008 (BStBl II 2012, 145) sprechen, wonach ein gewstlicher Verlustvortrag auch bei der Veräußerung eines Teilbetriebs anteilig untergeht (zweifelnd s Herzig/Liekenbrock, DB 2009, 1949, 1952 und s Kleinheisterkamp, FR 2009, 522, 523ff; aA s Stangl, in R/H/N, § 8a KStG Rn 100). Ettinger (Ubg 2017, 293, 295) hält die Verw-Auff für zutr, da sE jede Gesellschaft eines Organkreises einen Teilbetrieb bildet (s Tz 249) und die Übertragung eines Teilbetriebs zum anteiligen Untergang des EBITDA- und Zinsvortrags führt. Das Schr des BMF äußert sich nicht dazu, wie der untergehende Anteil des Zinsvortrags zu ermitteln ist. Fischer/Wagner (BB 2008, 1872, 1875) weisen zutr darauf hin, dass eine verursachungsgerechte Aufteilung mangels gesonderter Ermittlung der relevanten Größen nicht möglich sein dürfte. Zum Untergang eines EBITDA- und Zinsvortrags bei Beendigung der Organschaft s Tz 249.
Fraglich ist, ob bei einer Kap-Ges neben der Liquidation (Vollbeendigung) eine Betriebsaufgabe überhaupt denkbar ist. Hick (in H/H/R, § 4h EStG Rn 111); ebenso s Frotscher (in F/D, § 8a KStG Rn 121); s Feldgen (NWB 2009, 3574, 3575); s Förster (in Gosch, 3. Aufl, § 8a Rn 342); s Stangl (in R/H/N, § 8a KStG Rn 99) und s Schaden/Käshammer (BB 2007, 2317, 2319) verneinen dies unter Hinw auf das Fortbestehen der juristischen Person, die als solche stets nur einen Betrieb haben könne. Frotscher (in F/D, § 8a KStG Rn 123) weist auf eine Lücke bei K...