Rz. 13

[Autor/Stand] Zeugen erhalten gem. § 19 JVEG eine Entschädigung für Fahrtkosten (§ 5 JVEG), Aufwand (§ 6 JVEG), sonstige Aufwendungen (§ 7 JVEG), Zeitversäumnis (§ 20 JVEG), Nachteile bei der Haushaltsführung (§ 21 JVEG), Verdienstausfall (§ 22 JVEG).

Die Entschädigungsbeträge wurden – abgesehen von den Fahrtkosten (s. Rz. 11) – durchweg angehoben. Die Entschädigung für Zeitversäumnis beträgt 4 EUR je Stunde (§ 20 JVEG). Nachteile bei der Haushaltsführung von Nichterwerbstätigen werden mit 17 EUR je Stunde ausgeglichen (§ 21 Satz 1 JVEG). Teilzeitbeschäftigen werden bis maximal zehn Stunden je Tag, abzgl. der Stunden entsprechend der täglichen Arbeitszeit, gewährt (§ 21 Satz 3 JVEG). Die Entschädigung bei Verdienstausfall richtet sich nach dem Bruttoverdienst einschließlich Sozialversicherungsbeiträge, höchstens werden jedoch 25 EUR je Stunde erstattet (§ 22 Satz 1 JVEG).

Steitig ist die Entschädigungspflicht für den sog. Zeugenbeistand (s. näher § 392 Rz. 136 ff.), den ein Zeuge bei Erfüllung seiner Aussagepflicht hinzugezogen hat[2]. Zutreffender Ansicht nach sind die entstandenen Aufwendungen für die Beauftragung des Rechtsbeistands gem. § 7 Abs. 1 Satz 2 JVEG erstattungsfähig, wenn sie notwendig waren (z.B. bei einer Beschwerde gegen einen gerichtlichen Ordnungsstrafenbeschluss)[3].

[Autor/Stand] Autor: Hilgers-Klautzsch, Stand: 01.08.2023
[2] Abl. insoweit BVerfG v. 8.10.1974 – 2 BvR 747/73, BVerfGE 38, 105 (116); OLG Düsseldorf v. 3.10.1979 – 1 Ws 645/79, JMBI. NW 1980, 35; Klaproth in Schwarz/Pahlke, § 405 AO Rz. 3; Webel in JJR9, § 405 AO Rz. 4.
[3] So OLG Bremen v. 28.4.1983 – Ws 73/83, StV 1983, 513 m. zust. Anm. Joester; Opitz, StV 1983, 311; OLG Düsseldorf v. 27.2.1997 – 4 Ws 39/97, JurBüro 1998, 153; im Grundsatz auch Beschl. des Vorprüfungsausschusses BVerfG v. 19.10.1983 – 2 BvR 859/83, NJW 1984 428 (429); Tormöhlen in HHSp., § 405 AO Rz. 28b.

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