Schwarz/Pahlke/Keß, AO § 191 Haftungsbescheide, Duldungs ... / 3.3.1 Existenz des Primäranspruchs

Rz. 10

Zweite Voraussetzung ist die Existenz eines einzelnen, bestimmten Anspruchs aus dem Steuerschuldverhältnis^[1], für den gehaftet wird.^[2] Der Haftungsanspruch setzt zwingend die Existenz des Primäranspruchs voraus.^[3] Er ist abhängig von diesem "Primäranspruch". Aus dieser regelmäßigen Akzessorietät des Haftungsanspruchs zu dem Primäranspruch^[4] ergeben sich für die Geltendmachung Konsequenzen. Der den Primäranspruch festsetzende Steuerbescheid und der Haftungsbescheid stehen allerdings nicht im Verhältnis Grundlagen- zu Folgebescheid.^[5]

[1] S. Rz. 7.

[2] BFH v. 4.9.2002, I B 145/01, BStBl II 2003, 223.

[3] BFH v. 13.7.1994, I R 112/93, BStBl II 1995, 198 m. w. N.; Halaczinsky, Die Haftung im Steuerrecht, 4. Aufl. 2013, Rz. 603; s. Rz. 25.

[4] BFH v. 12.10.1999, VII R 98/98, BStBl II 2000, 486; Halaczinsky; Die Haftung im Steuerrecht, 4. Aufl. 2013, Rz. 603.

[5] BFH v. 5.10.2004, VII R 7/04, BStBl II 2006, 343.