Dipl.-Finanzwirt Frank Henseler
Rz. 2
Stand: 6. A. – ET: 07/2024
Durch das JStG 2009 vom 19.12.2008 (BGBl I 2008, 2794, BStBl I 2009, 74) wurde die RL 2008/9/EG vom 12.02.2008 zur Regelung der Erstattung der Mehrwertsteuer gem. der RL 2006/112/EG an nicht im Mitgliedstaat der Erstattung, sondern in einem anderen Mitgliedstaat ansässige Steuerpflichtige m. W. z. 01.01.2010 in nationales Recht umgesetzt (§§ 15 Abs. 4b, 18 Abs. 9, 18g und 27 Abs. 14 UStG sowie §§ 59, 61, 61a und 74a UStDV).
Rz. 2a
Stand: 6. A. – ET: 07/2024
Durch das Gesetz zur Modernisierung des Besteuerungsverfahrens (StModernG) vom 18.07.2016 (BGBl I 2016, 1679) wurde die Verweisung auf die Steuerdaten-Übermittlungsverordnung – StDÜV – vom 28.01.2003 (BGBl I 2003, 139, zuletzt geändert durch Art. 6 des Steuervereinfachungsgesetzes 2011 vom 01.11.2011, BGBl I 2011, 2131 = BStBl I 2011, 986) in § 18g S. 1 UStG gestrichen. Ab 01.01.2017 sind nach dem Wegfall der bisherigen Verordnungsermächtigung in § 150 Abs. 7 AO und Übernahme der bisher in der Steuerdaten-Übermittlungsverordnung (StDÜV) angesiedelten Regelungen in § 72a Abs. 1–3 und § 87a Abs. 6 sowie in die §§ 87b bis 87d AO die Vorschriften der AO unmittelbar anzuwenden.
Rz. 2b
Stand: 6. A. – ET: 07/2024
Durch das Jahressteuergesetz 2020 vom 21.12.2020 (BGBl I 2020, 3096, BStBl I 2021, 6) wurde in § 18g UStG m. W. z. 01.01.2021 Satz 3 angefügt.
Rz. 2c
Stand: 6. A. – ET: 07/2024
Durch das Jahressteuergesetz 2022 (JStG 2022) vom 16.12.2022 (BGBl I 2022, 2294, BStBl I 2023, 7) wurde m. W. z. 01.01.2023 in § 18g UStG die Sätze 4 und 5 angefügt. Leitet danach das BZSt den Antrag nicht an den Mitgliedstaat der Erstattung weiter, ist der Bescheid über die Ablehnung dem Antragsteller durch Bereitstellung zum Datenabruf nach § 122a i. V. m. § 87a Abs. 8 AO bekannt zu geben. Hat der Empfänger des Bescheids der Bekanntgabe durch Bereitstellung zum Datenabruf nicht zugestimmt, ist der Bescheid schriftlich zu erteilen.
Bislang war die Möglichkeit, die Ablehnung der Weiterleitung des Antrags auf Vergütung von Vorsteuerbeträgen inländischer Antragsteller an andere EU-Mitgliedstaaten auf elektronischem Wege bekannt zu geben, nach dem Wortlaut des § 18g UStG nicht ausdrücklich vorgesehen. Nach dem Gesetz zur Verbesserung des Onlinezugangs zu Verwaltungsleistungen (Onlinezugangsgesetz – OZG) vom 14.08.2017 (BGBl I 2017, 3122, 3138) sind Bund und Länder verpflichtet, bis spätestens zum 31.12.2022 ihre Verwaltungsleistungen auch elektronisch über Verwaltungsportale anzubieten. Diese Verpflichtung wurde durch die Änderung umgesetzt.