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Dieser Beitrag ist ein (editierter) Auszug aus dem Kapitel "Der Green Deal: Die Klimakatastrophe im Fokus" von Oliver Messner aus dem Buch "Green Company Transformation". In diesem beschreiben Herausgeber und Autor Arne Prieß und sein Team von Expert:innen, wie Unternehmen ihren Beitrag zur ökologischen Transformation leisten und die Energiewende vorantreiben können. Die Transformation zur Green Company bietet einen beträchtlichen ökologischen wie ökonomischen Nutzen, unter anderem auch für das Employer Branding. Zum vollständigen Buch im Haufe Shop. |
Der Unterschied zwischen Wetter und Klima
Wenn wir also vom Klimawandel reden, müssen wir verstehen, dass hier nicht automatisch und ausschließlich von einer aktuellen Wettersituation gesprochen wird. Klima und Wetter sind 2 verschiedene Dinge und dennoch hängen sie eng miteinander zusammen.
- Der Begriff Wetter beschreibt den physikalischen Zustand der Atmosphäre an einem bestimmten Ort oder in einem bestimmten Gebiet über einen Zeitraum von wenigen Stunden bis wenigen Tagen.
- Witterung hingegen ist die durchschnittliche Charakterisierung des Wetterverhältnisses an einem bestimmten Ort oder Gebiet über einen Zeitraum von mehreren Tagen oder Wochen.
- Als Klima wird der durchschnittliche atmosphärische Zustand an einem bestimmten Ort oder Gebiet über einen längeren Zeitraum (i. d. R. 30 Jahre) bezeichnet.
Klimawandel beschreibt also eine langfristige Veränderung des Klimas durch Abkühlung oder Erwärmung, welcher die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten bestimmter Wetterlagen erhöht oder vermindert. Dahingehend kann auch besser verstanden werden, warum wir Wetter eher schlechter vorhersagen können, den globalen Klimawandel aber schon. Während auf das Wetter unzählige kurzfristige Faktoren Einfluss haben können, ist der Klimawandel durch den langfristigen Messzeitraum besser einschätzbar – am besten im Bereich der Temperaturentwicklung.
Es ist unumstritten, dass sich das Klima auf unserem Planeten im Laufe der Geschichte und über viele Millionen Jahre immer wieder verändert hat. Mal gab es Kaltzeiten, mal gab es Warmzeiten. Mal war die Erde von Eis und Schnee bedeckt, mal herrschten tropische Bedingungen. Dies bedingt auch die Annahme einiger Menschen, dass wir nichts mit dem aktuellen Klimawandel zu tun hätten und der Mensch keinen Einfluss darauf hätte. Diese Annahme ist leider falsch!
Der menschliche Einfluss auf das Klima
Doch wie beeinflusst der Mensch jetzt eigentlich das Klima und warum entsteht dadurch eine Erwärmung?
Die Entwicklung des Menschen ist prinzipiell eine Erfolgsgeschichte. Im Jahr 10.000 v. Chr. lebten schätzungsweise 4 Millionen Menschen auf der Erde. Im Jahr 0 waren es schon ca. 230 Millionen und bis ins Jahr 1950 stieg die Anzahl der Weltbevölkerung auf ca. 2,55 Milliarden Menschen an. Von 1950 bis ins Jahr 2020 haben wir einen Sprung auf ca. 7,80 Milliarden Menschen gemacht. Das bedeutet, dass wir ca. 11.950 Jahre benötigt haben, um von 2 Millionen auf knapp 2,55 Milliarden Menschen anzuwachsen, aber nur weitere 70 Jahre, um diese Zahl mehr als zu verdreifachen. Dadurch und durch die technischen Fortschritte der einzelnen industriellen Revolutionen und die damit verbundene menschliche Entwicklung ist unser Bedarf an Ressourcen und Rohstoffen in unglaubliche Dimensionen angestiegen. In weniger als 200 Jahren haben wir einen enormen Anteil an fossilen Energieträger wie z. B. Kohle, Erdöl und Gas gefördert, welche zuvor bis zu mehreren Hundert Millionen Jahre zur Entstehung benötigten.
Durch die Verbrennung dieser Energieträger wurde der über Jahrmillionen gespeicherte Kohlenstoff in sehr kurzer Zeit als CO2 freigesetzt, wodurch der natürliche Treibhauseffekt massiv beeinflusst wurde. Den sogenannten "Treibhauseffekt" gibt es schon sehr viel länger, als Menschen auf diesem Planeten existieren. Im Grunde hat er Leben auf der Erde überhaupt erst ermöglicht. Und ohne ihn wäre es ungefähr 32 Grad kälter als jetzt. Das Problem mit den massiven zusätzlichen Mengen von Treibhausgasen wie Kohlendioxid (CO2) oder Methan (CH4) besteht allerdings darin, dass sie vereinfacht gesagt eine immer stärkere Barriere in unserer Atmosphäre bilden. Die kurzwellige Strahlung der Sonne kann weiterhin durch die Atmosphäre auf unsere Erdoberfläche dringen. Von der auftreffenden Sonnenstrahlung auf unserer Erdoberfläche wird ein Teil reflektiert und ein Teil absorbiert. Aber von diesen absorbierten Strahlen wird ebenfalls wiederum ein Teil reflektiert als langwellige Infrarotstrahlung, also Wärmestrahlung. Treibhausgase wie Kohlendioxid und Methan greifen dahingehend in die Strahlungsbilanz ein, da sie die von der Erdoberfläche abgestrahlte langwellige Wärmestrahlung nicht wieder passieren lassen. Dadurch kommt es zu einer Art "Wärmestau" und es entsteht eine höhere Durchschnittstemperatur auf unserem Planeten. Die dadurch entstehenden Klimakatastrophen wie Abschmelzen der Eisflächen, Meeresspiegelanstieg, längere Hitzeperioden und damit verbundene Dürren, zunehmende Verw...