Prof. Dr. Anabel Ternès von Hattburg
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Dieser Beitrag ist ein (editierter) Auszug aus dem Kapitel "Mit Leidenschaft auf allen Ebenen zur echten Green Company" von Anabel Ternès von Hattburg aus dem Buch "Green Company Transformation". In diesem beschreiben Herausgeber und Autor Arne Prieß und sein Team von Expert:innen, wie Unternehmen ihren Beitrag zur ökologischen Transformation leisten und die Energiewende vorantreiben können. Die Transformation zur Green Company bietet einen beträchtlichen ökologischen wie ökonomischen Nutzen, unter anderem auch für das Employer Branding. Zum vollständigen Buch im Haufe Shop. |
Green Finance wird unterschiedlich verstanden. Und das nicht nur, weil es viele mit Sustainable Finance oder Climate Finance gleichsetzen, sondern auch, weil die Akteure in dem Bereich sehr unterschiedlich sind.
Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) verwendet folgende Definition und Unterscheidung zwischen den 3 Finance-Bereichen, wie es auch Abbildung 1 zeigt: "Sustainable Finance beschreibt die Ausrichtung von Kapitalströmen unter Berücksichtigung von Umwelt-, sozialen und Governance-Aspekten, wohingegen Green Finance ausschließlich Umweltaspekte betrachtet. Climate Finance bezieht sich wiederum ausschließlich auf Klimafragestellungen und ist damit eine Teilmenge von Green Finance."
Abb. 1: Abgrenzung von Sustainable, Green und Climate Finance (Quelle: Green Company Transformation, 1. Aufl. 2022)
Während einige Unternehmen ihre Finanzabteilung schon als Green Finance betrachten, wenn sie konventionelle Finanzinstrumente und -mechanismen verwenden, die mit einem Fokus auf Umwelt- bzw. Klimabelange zum Einsatz kommen, betrachten andere Organisationen das sehr viel weiter gefasst. Die Ansätze und Instrumente, die hier zum Einsatz kommen, sind zudem unterschiedlich: von konventionellen Finanzinstrumenten und -mechanismen, die mit einem Fokus auf Umwelt- bzw. Klimabelange zum Einsatz kommen, bis hin zu neu entwickelten Instrumenten und Mechanismen.
Als "grüne Produkte" im Zusammenhang mit Green Finance gelten "grüne Anleihen", im Englischen die sog. "Green Bonds", (Kredit-)Verbriefungen von Umweltressourcen, "Debt for Nature Swaps", strukturierte "grüne Fonds" oder "Wald-Investments". Mechanismen, die auch unter Green Finance laufen, sind die gezielte Nichtfinanzierung oder auch der Entzug von Finanzmitteln, im Englischen "divestment", für als umwelt- oder klimaschädlich eingestufte Projekte, Unternehmen oder Sektoren. Gesetze und freiweillige Standards schließlich spielen bei Green Finance eine große Rolle. unter diesen sind die Sustainable Development Goals, kurz SGDs, die Global Reporting Initiative, der Deutsche Nachhaltigkeitskodes, das europäische Umweltmanagementsyste EMAS (Eco-Management and Audit Scheme), die Internationale Arbeitsorganisation ILO (International Labour Organization) und ISO (International Organization for Standardization) besonders hervorzuheben.