Warum also sollten sich Unternehmen für Green Finance begeistern? Es gibt mindestens 8 gute Gründe dafür:

  1. Wer sich auf grüne Finanzierungen einlässt, stößt damit einen Prozess an, der über die Umstellung von Instrumenten oder den Einkauf anderer Produkte weit hinausgeht. Und zwar in der Geschäftsführung ebenso wie in allen anderen Abteilungen. Denn die Bedeutung von Schnittstellen bekommt ausgehend von Green Finance eine andere Dimension. Wer Green Finance ernst nimmt, setzt es in allen Abteilungen um – mit einem übergreifenden Konzept. Wer Green vom Finanzressort ausgehend angeht, denkt gesamtsystemisch, spart damit langfristig Kosten und verbindet die Abteilungen stärker miteinander. Strategische Green-Finance-Entscheidungen sind erfolgreich, wenn sie abteilungsübergreifend entschieden werden. Aber nicht nur das. Green Finance heißt: Finance neu denken und das verlangt übergreifend einen Umdenkprozess. Die Geschäftsstrategie, die aus diesem Denken resultiert, ist nachhaltiger, risikoärmer, langfristig ebenfalls erfolgreich. Das bedeutet ruhigere, konzentriertere Geschäftsabläufe und verändert damit oftmals auch die Unternehmenskultur.

    Ein Beispiel: Das Unternehmen Juno, das Green Finance seit Jahren nutzt. Als Firma der Veranstaltungsbranche hatte Juno während der Corona-Pandemie einige Durststrecken durch fehlende neue und gestrichene bestehende Aufträge. Auf die Firma und auf die Mitarbeitenden hat sich das allerdings weit weniger ausgewirkt als bei vielen anderen Unternehmen der Branche. Denn die nachhaltigen Finanzprodukte waren in der Krise weniger anfällig und das Bewusstsein, dass das Unternehmen finanziell solide dasteht und von langfristigen Planungen profitiert, hat den Mitarbeitenden Sicherheit gegeben, dass ihr Arbeitgeber wieder profitabel wird, wenn sich die Umstände gelegt haben.

  2. Klimawandel, unsichere Regionen und immer knappere Ressourcen werden über kurz oder lang ohnehin modifizierte Geschäftsmodelle und Unternehmensstrategien verlangen. Green Finance ist ein guter Start, um direkt unternehmensübergreifende Lösungen zu entwickeln, die zukunftsweisend das gesamte Unternehmen in den Blick nehmen.
  3. In der Europäischen Union gibt es konkrete Planungen über weitergehende verpflichtende Regelungen, Auflagen und Regulierungen. Das Gleiche gilt für weitere wichtige Wirtschaftsräume. Auch hier ist zu erwarten, dass die Regelungen zunehmen, die für ein nachhaltiges Wirtschaften notwendig sind. Green Finance bildet dabei eine der grundlegenden Fundamente für ein zukunftsfähiges Unternehmen.
  4. Die Platzierung grüner Finanzierungen ist mit der Ansprache von zusätzlichen Investoren und Investorentöpfen verbunden. Das verbreitert die Finanzierungsbasis von Unternehmen, eventuell auch mit neuen Instrumenten.
  5. Wenn grüne Finanzierungen eingeführt werden, steht das im Gleichklang mit mehr Transparenz hinsichtlich der Geschäftstätigkeit eines Unternehmens – auch außerhalb der zu finanzierenden Projekte und Vorhaben. Denn echte Green Finance wirkt nachhaltig, indem es gesamtsystemisch verstanden und umgesetzt wird.
  6. Grüne Finanzierungen stehen in der Außenwahrnehmung für Werte wie Verlässlichkeit, Verantwortung, langfristige Planungssicherheit, Klarheit, Transparenz. Das sind Werte, die für Mitarbeitende ebenso wichtig sind wie für externe Stakeholder. Von Bewerbern bis hin zu Geschäftspartnern gewinnt ein Unternehmen zunehmend durch die bewusste Umsetzung von Green Finance.
  7. Green Finance sollte nie als Greenwashing verwendet werden. Aber in der externen Kommunikation schafft Green Finance Vertrauen und Attraktivität für das Unternehmen, sodass der Verdacht etwaigen Greenwashings gar nicht erst aufkommt.
  8. Ebenso profitiert von einer gelebten authentischen Green Finance die Unternehmenskultur, wenn die Instrumente und Tools für die Mitarbeitenden erfahrbar werden. Eine starke interne Kommunikation bildet hier einen wichtigen Schlüssel.

Dieser Inhalt ist unter anderem im Haufe Sustainability Office enthalten. Sie wollen mehr?


Meistgelesene beiträge