Das DGNB-Zertifikat Gebäude im Betrieb untergliedert sich in 3 Hauptkategorien.[1]
- "ökologische Qualität" (Klimaschutz und Energie, Wasser, Wertstoffmanagement),
- "ökonomische Qualität" (Betriebskosten, Risikomanagement und Werterhalt, Beschaffung und Bewirtschaftung) sowie
- "soziokulturelle und funktionale Qualität" (Innenraumkomfort, Nutzerzufriedenheit, Mobilität).
Für jede Lebenszyklusphase des Gebäudes bietet die DGNB Gebäudezertifikate an: Planung, Bau, Betrieb, Bestand/Umbau/Sanierung sowie für das Lebensende einer Immobilie.
- Mithilfe der Kategorie "ökologische Qualität" können Green Leases dazu beitragen, die vergebenen Kriterien gemeinschaftlich umzusetzen und vertraglich festzuhalten.
Unter der Kategorie "Klimaschutz und Energie" können Green Leases helfen,
- Zielwerte (CO2 und kWh) zwischen den Vertragsparteien zu vereinbaren,
- einen Klimaschutzfahrplan vertraglich festzuhalten,
- die Übermittlung von Mieterverbrauchsdaten sicherzustellen,
- Optimierungsmaßnahmen partnerschaftlich zu identifizieren und umzusetzen sowie
- den Anteil der erneuerbaren Energien zu erhöhen.
Unter der Kategorie "Wasser" können in Green Leases
- Zielwerte vorgegeben,
- die Übermittlung von Wasserverbrauchsdaten sichergestellt,
- Verbesserungsmaßnahmen umgesetzt sowie
- Optimierungsmaßnahmen hin zu einem geschlossenen Wasserkreislauf vereinbart werden.
Unter der Bewertungskategorie "Wertstoffmanagement" unterstützen Green Leases
- Zielvereinbarungen für die Jahres-Restmüllmengen,
- die Übermittlung von Restmüllmengen und Recyclinganteilen,
- Optimierungsmaßnahmen,
- Anreizsysteme für Abfall- und Restmüllvermeidung sowie
- Bestrebungen hin zu einem geschlossenen Wertstoffkreislauf
festzulegen. Green Leases können ebenso helfen die Bewertungskriterien der ökonomischen Qualität eines Gebäudes partnerschaftlich umzusetzen.
Unter der Kategorie "Risikomanagement und Werterhalten" können Green Leases
- die Nutzung von erneuerbaren Energien am Standort fördern sowie
- die Nutzerbedürfnisse des Mietenden stärken.
Unter der Kategorie "Beschaffung und Bewirtschaftung" können in Green Leases vereinbart werden, dass Richtlinien zu
- Schad- und Risikostoffen,
- verantwortungsbewusster Ressourcengewinnung und Sekundärrohstoffen,
- Rückbau- und Recyclingfreundlichkeit,
- Bauabfällen,
- nachhaltiger Bewirtschaftung,
- Auswahl von Lieferanten und Dienstleistern,
- Biodiversität sowie
- technischem Monitoring, Instandhaltung und Ausbau
vorliegen. Ferner sollte die Umsetzungsverpflichtung bzw. -bemühung dieser Richtlinien auf beiden Vertragsparteienseiten in einem grünen Mietvertrag festgehalten werden. Auch soziokulturelle und funktionale Qualitäten können darin vertraglich festgelegt werden.
In der Kategorie "Innenraumkomfort" können Green Leases durch die Implementierung von Klauseln
- zur Verbesserung des Innenraumkomforts,
- zur Messung von Nutzerinformationen,
- zur Umsetzung von Verbesserungsmaßnahmen sowie
- zur Optimierung des Betriebs
zusätzliche Punkte generieren.
Unter der Kategorie "Nutzerzufriedenheit" können Green Leases helfen,
- die Kommunikation zwischen Mietenden und Vermietenden beispielsweise durch die Bereitstellung von Nachhaltigkeitsleitfäden oder Informationssystemen zur Darstellung der Verbrauchsdaten zu verbessern,
- die Interaktion zwischen verschiedenen Akteuren zu fördern,
- Gesundheitsangebote zu erstellen sowie
- die Aufenthaltsqualität im Innen- und Außenbereich zu stärken.
Unter der Kategorie "Mobilität" helfen Green Leases,
- den Fußgänger-Benutzerkomfort zu erhöhen,
- genügend qualitativ hochwertige Abstellmöglichkeiten für beispielsweise Fahrräder bereitzustellen,
- den Nutzerkomfort (z. B. durch Dusch-/Umkleide-/Aufbewahrungsmöglichkeiten etc.) zu steigern,
- Förderprogramme für ÖPNV-Nutzer anzubieten,
- die Ladeinfrastruktur am Gebäude bereitzustellen,
- Sharing-Angebote zu fördern und sicherzustellen.
Gewichtung | GL-Wirkungsgrad | |||
---|---|---|---|---|
Ökologische Qualität | ||||
ENV1-B | Klimaschutz und Energie | 30 % | [x][x][x] | |
ENV2-B | Wasser | 5 % | [x][x][x] | |
ENV3-B | Wertstoffmanagement | 5 % | [x][x][x] | |
Ökonomische Qualität | ||||
ECO1-B | Betriebskosten | 10 % | [x] | |
ECO2-B | Risikomanagement und Werterhalt | 15 % | [x][x] | |
ECO3-B | Beschaffung und Bewirtschaftung | 5 % | [x][x][x] | |
Soziokulturelle und funktionale Qualität | ||||
SOC1-B | Innenraumkomfort | 10 % | [x][x] | |
SOC2-B | Nutzerzufriedenheit | 10 % | [x][x] | |
SOC3-B | Mobilität | 10 % | [x][x] |
Tab. 3: Green-Lease-Wirkungsfelder in DGNB-Gebäude-im-Betrieb-Zertifizierungen (Version 2020). GL-Wirkungsgrad = Green-Lease-Wirkungsgrad. [x] = geringer Wirkungsgrad, [x][x] = mittlerer Wirkungsgrad, [x][x][x] = hoher Wirkungsgrad; eigene Einschätzung.
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