Ein ganzheitlich orientiertes Nachhaltigkeitsmanagement impliziert demzufolge auch ein "Management" der Lieferkette. Das dürfte bei einer "kurzen" Lieferkette mit nur wenigen Akteuren noch praktikabel sein. Mit der "Länge" der Lieferkette (z. B. mit den Stufen Rohstoffgewinnung, Vorfertigung, Veredelung, Produktion, Vertrieb und Logistik) steigt jedoch auch der Aufwand in Bezug auf die Überwachung, Steuerung und Kontrolle der in dieser "Supply Chain" beteiligten Akteure und ihrer Lieferpraktiken. V. a. bei indirekten Lieferanten, mit denen das Unternehmen keine direkten Geschäftsbeziehungen pflegt, ist demzufolge auch keine unmittelbare Einflussnahme (z. B. durch Sanktionen) möglich; gleichwohl können sie aber die gesamte Lieferkette durch ihr nicht nachhaltiges Agieren "vergiften" und Nachhaltigkeitskrisen induzieren. Insofern muss ein ganzheitlich ausgerichtetes Nachhaltigkeitsmanagement auch nach Möglichkeiten suchen, wie nachhaltiges Handeln auch bei indirekten Lieferanten eingefordert werden kann. So könnten Unternehmen bspw. direkte Geschäftspartner dazu verpflichten, von ihren Lieferanten nachhaltigkeitsbezogene Zertifizierungen zu verlangen und diese Nachweise dem Unternehmen vorzulegen.

Dieser Inhalt ist unter anderem im Haufe Sustainability Office enthalten. Sie wollen mehr?