Dipl.-Ing. Andreas Terboven, Dipl.-Ing. Michael Haug
Um eine wirkungsvolle und schnelle Schadenabwehr einleiten zu können ist eine wirksame Unterstützung der externen Einsatzkräfte enorm wichtig. Dies kann von vorbeugenden regelmäßigen Begehungen der Arbeitsstätte mit der Feuerwehr, über gemeinsame Brandschutzübungen bis hin zur Stellung von ortskundigen betrieblichen Führern für die Einsatzkräfte im Schadensfall reichen.
4.1 Einsatzvorbereitung
Um im Brandfall einen erfolgreichen Einsatz zu gewährleisten, ist eine gute Kenntnis der Örtlichkeiten und der betrieblichen Besonderheiten für die Einsatzkräfte und insbesondere den Einsatzleiter unumgänglich. Je besser die Einsatzkräfte über die Bedingungen vor Ort informiert sind, umso schneller und wirkungsvoller kann im Brandfall eine effektive Schadenabwehr begonnen werden.
Weiterhin muss sichergestellt werden, dass die Einsatzkräfte (intern wie auch extern) über die erforderlichen Unterlagen (z. B. Feuerwehrpläne, Lage- und Geschosspläne, vgl. Abb. 1) verfügen bzw. diese im Einsatzfall zugänglich sind.
Abb. 1: Beispiel für einen Feuerwehr-Geschossplan
Unterlagen regelmäßig aktualisieren
Alle Brandschutzunterlagen müssen regelmäßig fortgeschrieben und immer auf dem aktuellsten Stand gehalten werden. Jede Abweichung zwischen Plan und Realität kann zu einer Gefährdung der Einsatzkräfte oder zu einer Verzögerung bei der Rettung von Menschenleben bzw. bei der Schadenbekämpfung führen.
4.2 Einsatzdurchführung
Für einen reibungslosen Einsatz im Brandfall muss das Zusammenwirken der Brandschutzeinrichtungen des vorbeugenden und des abwehrenden Brandschutzes gewährleistet sein.
Die Mitarbeiter müssen die vorhandenen Brandschutzeinrichtungen kennen (z. B. Melde- und Feuerlöscheinrichtungen) und über das Verhalten im Brandfall unterwiesen sein. Die externen Einsatzkräfte müssen durch betriebliche ortskundige Personen unterstützt werden.
Melderlinienpläne bereit halten
Es hat sich als hilfreich erwiesen, dass in größeren Betriebsstätten an der Brandmeldezentrale 2 Melderlinienpläne bereit gehalten werden. Weiterhin sollten in diesem Bereich ein zusätzlicher Feuerwehrplan und weitere Überblicks-, Gebäude- oder Medienpläne für die Einsatzkräfte vorgehalten werden.
4.3 Einsatznachbereitung
"Nach dem Einsatz ist vor dem Einsatz!". Jeder Einsatz sollte daher nach Abschluss mit den Einsatzkräften ausgewertet werden:
- Welche Maßnahmen konnten wie geplant durchgeführt werden?
- Welche Maßnahmen mussten aufgrund des dynamischen Einsatzgeschehens umgeplant werden?
- Wie funktionierte das interne und externe Gefahrenabwehrmanagement?
- Welche weitere Unterstützung benötigen interne und externe Einsatzkräfte?
Damit können die in der Praxis gewonnenen Erfahrungen in das betriebliche Notfallmanagement einfließen.