Die vorgestellten Methoden unterscheiden sich in ihrer Schwerpunktsetzung und Ausrichtung. Sie sollten mit Blick auf das Ziel, das erreicht werden soll, ausgewählt werden. Nachfolgend werden deshalb einige Entscheidungshilfen bei der Auswahl einer passenden Methode erläutert.
Mit der Wandzeitung wird ein vorher gehörter Inhalt nochmals nachempfunden und es wird herausgefiltert, was die wichtigsten Botschaften sind. Diese Methode ist, besonders in der Gruppe, relativ einfach zu bewerkstelligen und lässt außerdem Platz für Humor und eine lustige Darstellung des Inhalts. Die Methode ist deshalb eher für den Beginn geeignet, also z. B. beim Einstieg in ein neues Thema, für das Aufmerksamkeit geweckt werden soll. Der Zeitbedarf ist auch eher kurz, die Methode kann also auch als "aktivierende" Methode für eine verlängerte Pause benutzt werden.
Das Gruppenpuzzle ist eine Methode, die in Länge und Schwierigkeit variiert werden kann, je nachdem, mit welchem Arbeitsmaterial man die Arbeitsgruppen ausstattet. Die Methode umfasst aber in jedem Fall, dass jede einzelne Person sich mit ihrem Arbeitsmaterial so gut befasst, dass sie hinterher den anderen Gruppenmitgliedern alles darüber erzählen kann. Somit wird hier verlangt, dass der Teilnehmer kurz seine "Rolle" wechselt und vom Lerner zum Lehrer wird. Deshalb ist diese Methode etwas anspruchsvoller und verlangt von jedem Teilnehmer konzentrierte Mitarbeit. Durch die Art der Methode besteht die Gefahr, dass ein einzelner Teilnehmer, wenn er sich mit seinem Lernmaterial nicht intensiv befasst hat, sachlich falsche Informationen an mehrere Zuhörer weitergibt, was natürlich zu vermeiden ist. Diese Methode sollte also angewendet werden, wenn man halbwegs sicher sein kann, dass jeder Interesse hat, gut mitzuarbeiten. Jedem Teilnehmer sollte seine Verantwortung, die er als "Lehrer" wahrnehmen muss, deutlich klargemacht werden. Um das Multiplizieren von Fehlern zu vermeiden, bietet es sich außerdem an, jedem Teilnehmer am Ende den vollständigen Satz an Lernmaterialien zur Verfügung zu stellen, damit er im Zweifelsfall selbst noch einmal nachlesen kann.
Die Kopfstandübung ist auch eine Methode, die in der Schwierigkeit variiert werden kann, die aber von der Grundstruktur her schon relativ komplex ist. Sie setzt nämlich voraus, dass die Teilnehmer über viel Grund- und Vorwissen verfügen, um überhaupt zu einem Arbeitsergebnis zu kommen. So müssen Definitionen, Grundbegriffe, Abläufe und Regelungen vorhanden sein; darüber hinaus ist es relevant, dass alle Gruppenmitglieder ein ähnlich (tiefes) Wissen haben. Ist dies nicht der Fall, funktioniert diese Methode nicht so gut, weil die Gruppe sich in Diskussionen darüber verliert, wer was weiß, woher er das weiß, ob diese Info richtig ist (oder nicht und wenn nicht, warum nicht). Ist kein homogener Wissensstand vorhanden, empfiehlt es sich, andere Methoden vorzuschalten, um erst einmal alle Lerner auf ein Level zu bringen.