Die Idee schlanker Produktion hat das Büro erreicht – genauer gesagt: das Bürohaus und die Art und Weise der Arbeit dort. Das klassische Bürogebäude als in Stein erstarrte Demonstration von Macht, Größe, Geist und Kultur ist schlicht zu teuer; sein Nutzen zweifelhaft. Während in Fabriken in 2 Schichten und oft auch ununterbrochen gearbeitet wird, bleibt das Büro meist leer. Es steht zwar täglich 24 Stunden und an 7 Tagen in der Woche bereit, wird aber gerade mal zu 5 % ausgelastet. Und auch die Organisation der Arbeit hinkt dem hinterher, was Kunden und Markt fordern. Die Arbeit, gefesselt an Raum und Zeit, ist nicht mehr zeitgemäß. Die Konsequenz: neue Arbeitsformen, flexibel organisiert in Raum und Zeit, und damit neue Büro- und Arbeitsplatz-Konzepte. Flächenverdichtung ist das Zauberwort.
Ist die Bürofläche der größte Kosten- und Produktionsfaktor im Büro? Die Antwort gibt Abb. 1.
Abb. 1: Verteilung der Kosten im Büro
Jedes noch so optimierte Gebäude ist ohne die Mitarbeiter eine leere Hülle. Eine optimierte Bürofläche kann nur erfolgreich sein, wenn die Mitarbeiter mit ihren Arbeitsaufgaben und Bedürfnissen rechtzeitig berücksichtigt werden, z. B. durch eine mitarbeiterorientierte Planung. Der Mensch ist der größte Kosten- und Produktionsfaktor im Büro – die Bürofläche kann nur einen optimalen Rahmen schaffen.
1.1 Achsmaß – Flächeneffizienz und Flexibilität
Das weit verbreitete Fassadenraster von 1,35 m Achsmaß ist für alle Nutzungsanforderungen geeignet. Es wird allen Büroarten, den früher konservativen Zellen- und Großraumbüros sowie den heutigen modernen flexiblen Raumformen, gerecht. Mit der Abkehr von den kleinen Zellenbüros verlieren die Rastermaße bei der Büroraumgestaltung immer mehr an Bedeutung.
1.2 Fallbeispiel: vom Zellen- zum Team-Büro
Zellenbüros bieten nur geringen Nutzen in der Flächenwirtschaftlichkeit. Die Organisationsstrukturen fordern Flexibilität in den Raumstrukturen, um der Prozessoptimierung gerecht zu werden. Ein Bürogebäude muss sich mit relativ geringem Aufwand innerhalb seiner Nutzungsdauer an die mehrmalige Änderung der Anforderungen anpassen können. Organisatorisches Ziel ist die kostspieligen Büroflächen optimal zu nutzen (Abb. 2).
Abb. 2: Büroflächenvergleich zwischen heutigem Büro und Teambüro
Flächenoptimierung im Teambüro
Durch das Zusammenlegen von 2 Gruppenbüros und Nutzung des Flures zwischen den Büros erhöht sich der Nutzungsgrad für die Bürofläche um etwa 16 %. Die Belegung der Geschossfläche ermöglicht eine zusätzliche Unterbringung von 3 Mitarbeitern unter Verbesserung der funktionalen und ergonomischen Arbeitsplatzbedingungen. Zusätzlich ist für jeden Raum eine Besprechungszone für Teambesprechungen eingeplant (Abb. 3).
Abb. 3: Flächen und Kosteneinsparung mit Teambüro
Einsparpotenzial an Raumkosten
In unserem Fallbeispiel wird dadurch ein Einsparpotenzial an Unterbringungskosten je Arbeitsplatz von 780 EUR (2 qm Fläche) erreicht. Könnten die zusätzlich benötigten Mitarbeiter nicht untergebracht werden, müssten eventuell zusätzliche Flächen angemietet werden.