Die Leitung sollte wichtige Informationen gezielt teilen, Kommunikationswege und Informationsflüsse festlegen sowie Führungskräfte und Beschäftigte bei der Verfolgung von Sicherheits- und Gesundheitszielen mitnehmen. Dazu gehört auch ein Management von Informationen in unklaren (Urlaubszeit, Krankheit) und außergewöhnlichen (Havarien, Naturkatastrophen) Situationen.
Informationen transparent machen
Viele Beschäftigte wünschen sich regelmäßige Informationen über ihr Unternehmen bzw. ihre Einrichtung, über aktuelle Entwicklungen und konkrete Handlungsanweisungen.
- Informieren Sie die Beschäftigten mindestens einmal jährlich über wichtige Entwicklungen, Ziele und Strategien.
- Sprechen Sie regelmäßig über sicherheits- und gesundheitsbezogene Aktivitäten in Ihrem Betrieb.
- Sorgen Sie dafür, dass den Beschäftigten die für die Ausübung ihrer Tätigkeit relevanten Informationen zur Verfügung stehen.
- Trennen Sie den "Ort der Weitergabe" zwischen tagesaktuell wichtigen Informationen (z. B. tägliche Einsatzbesprechung), die nötig sind, um produktiv arbeiten zu können, und Informationen, die nicht unmittelbar tagesaktuell wichtig sind (z. B. Schwarzes Brett, Mailnewsletter).
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Zum Beispiel: regelmäßiges gemeinsames Frühstück |
In einem Produktionsbetrieb frühstückt die Geschäftsführerin einmal im Quartal mit einigen Beschäftigten. Beim Frühstück gibt es einen lockeren Austausch über aktuelle betriebliche Entwicklungen und Themen. Das gemeinsame Frühstück dient auch dazu, sich gegenseitig besser kennenzulernen. Darüber hinaus nutzt die Geschäftsführerin die Gespräche dazu, die Meinung der Beschäftigten zu aktuellen Entwicklungen zu erfahren. |
Verlässliche Kommunikationswege schaffen
Nicht nur in Krisen- oder Notsituationen, sondern auch bei der alltäglichen Kommunikation sind abgestimmte und verlässliche Kommunikationswege wichtig. So stellen Sie sicher, dass die benötigten Informationen genau dort ankommen, wo sie gebraucht werden.
- Es finden regelmäßige Team- oder Bereichsbesprechungen statt. Bei diesen werden Sicherheit und Gesundheit als selbstverständliche Bestandteile integriert, ohne "mühseliger" Pflichttagesordnungspunkt zu sein.
- Es ist öffentlich geregelt, welche Informationen an welche Personen verteilt werden müssen und wer handeln muss.
- Es gibt eine klare Abgrenzung zwischen Informationen mit "Holschuld" und solchen mit "Bringschuld".
- Es gibt unternehmensweit mindestens jährliche Entwicklungs- oder Mitarbeitergespräche, in denen auch Sicherheit und Gesundheit thematisiert werden.
Kommunikation im Leitbild
Die Selbstverpflichtung zu transparenter und ausreichender Information kann ein Baustein dafür sein, Führungskräften ihre Verantwortung und den Beschäftigten eine klare Orientierung aufzuzeigen. Dieses muss kein aufwendiges Dokument sein. In kleinen Betrieben reicht häufig eine DIN-A3-Seite im Flur mit den wichtigsten Regeln.
Möglichkeiten für einen informellen Austausch schaffen
Kommunikation heißt auch, zwischendurch beim Kaffee ein paar Details des aktuellen Auftrags zu besprechen oder mit dem Team die letzte Besprechung nachzubereiten. Dafür muss sichergestellt sein, dass alle Personen, die es betrifft, daran teilnehmen. Verschiedene Maßnahmen helfen, den informellen Austausch zu fördern:
- Es gibt Kommunikationsbereiche, Sitzecken oder Tee- und Kaffeeküchen.
- Beschäftigte haben die Möglichkeit, gemeinsam Pausen zu machen.
- Es gibt feste Ansprechpersonen bei Schwierigkeiten und Konflikten.
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Zum Beispiel: Pausenbereich selbst gestalten |
Bei einem Einzelhändler gibt es für die Beschäftigten einen Pausenraum. Bei der Gestaltung des Raums hat der Filialleiter seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einbezogen und gemeinsam mit ihnen Farben, Möbel und Dekoration ausgesucht. Er hat dafür ein Gesamtbudget vorgegeben und dann mit den Beschäftigten entschieden, wie das Geld ausgegeben wird. Nun sind alle mit ihrem Pausenraum sehr zufrieden und nutzen den Raum sowohl für Teambesprechungen als auch für informelle Gespräche. |
Sich über Sicherheit und Gesundheit austauschen
Damit Sicherheit und Gesundheit ein selbstverständliches Thema im Unternehmen werden, sollten Sie diese Themen immer wieder aktiv aufgreifen. Dazu gehört es auch, Ihre Führungskräfte aufzufordern, Risiken sowie auch Potenziale für Sicherheit und Gesundheit immer wieder direkt anzusprechen.
Zwei erschöpfte Mitarbeiter |
Die Leiterin einer Baufirma hat über die letzten zwei Wochen festgestellt, dass zwei technische Zeichner sehr erschöpft wirken und auch die Qualität ihrer Arbeit nachgelassen hat. Sie sucht das Gespräch mit dem Vorgesetzten, teilt neutral ihre Beobachtung mit und erbittet dann seine Einschätzung. Sie bittet dann die Führungskraft, das Gespräch mit den beiden zu suchen und dabei auch möglichst wertschätzend zu agieren. |
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