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Abbildung kann aus Gründen des Urheberrechts nicht dargestellt werden.
Impressum
Herausgegeben von: |
Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung e.V. (DGUV) Glinkastraße 40 10117 Berlin Telefon: 030 13001-0 (Zentrale) E-Mail: info@dguv.de Internet: www.dguv.de |
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Sachgebiet Veränderung der Arbeitskulturen des Fachbereichs Gesundheit im Betrieb der DGUV |
Ausgabe: |
Juli 2022 |
Satz und Layout: |
Atelier Hauer + Dörfler, Berlin |
Bildnachweis: |
© GRVBE – Fotografie (Erik Schwarzer); Illustrationen: © Michael Hüter; Abb. 5: © U.S. Navy/gemeinfrei |
Copyright: |
Diese Publikation ist urheberrechtlich geschützt. Die Vervielfältigung, auch auszugsweise, ist nur mit ausdrücklicher Genehmigung gestattet. |
Bezug: |
Bei Ihrem zuständigen Unfallversicherungsträger oder unter www.dguv.de/publikationen Webcode: p206041 |
Man kann nicht nicht kommunizieren – deshalb ist das Reden miteinander das A und O, um im Unternehmen sicher und gesund zu arbeiten.
Risiken im Betrieb sicher kommunizieren
Kommunikation über riskante Situationen als Baustein für Sicherheit und Gesundheit im Betrieb
Egal ob ein schwerer Unfall oder andere Krisen die Aufmerksamkeit im Betrieb oder in der Öffentlichkeit erregen, Betriebe sollten auf solche Ereignisse vorbereitet sein. Ob ein Risiko überhaupt eintritt und zu einer Krise mit Auswirkungen auf den Betrieb wird, hängt wesentlich von der Kommunikation ab. Die vielfältigen Informationen in Bezug auf Risiken können zu Handlungsunsicherheiten und dem Wunsch nach Orientierung führen. Gute Kommunikation im Unternehmen ist ein wesentlicher Erfolgsfaktor, um ein gemeinsames Verständnis von Risiken und dem Umgang mit ihnen zu entwickeln. Nur wenn das gelingt, wird das Unternehmen oder die Einrichtung geschützt und bleibt funktionstüchtig.
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Unter einem Risiko wird allgemein ein möglicher negativer Ausgang einer Unternehmung bzw. eines Ereignisses verstanden, mit dem Nachteile, Verluste und/oder Schäden verbunden sind. Unter Gefahr wird ein Zustand, Umstand oder Vorgang verstanden, durch dessen Einwirkung ein Schaden entstehen kann. Eine Krise ist eine schwierige Lage, Situation oder Zeit, die den Höhe- und Wendepunkt einer gefährlichen Entwicklung darstellt und die mit der normalen Aufbau- und Ablauforganisation nicht mehr bewältigt werden kann. |
Für die Leitung bedeutet das, betriebliche Gefährdungen frühzeitig zu erkennen und alle Mitarbeitenden darüber in Kenntnis zu setzen.
Wie können den Beschäftigten Risiken vermittelt werden?
Gefühlte oder reale Gefahr?
Die Wahrnehmung von Risiken ist – je nach persönlichen Erfahrungen – unterschiedlich geprägt. Führungskräfte müssen sich mit der Risikowahrnehmung ihrer Mitarbeitenden auseinandersetzen, um adressatengerecht kommunizieren zu können. Innerhalb des Unternehmens können persönliche Gespräche oder Meinungsumfragen dabei helfen, die Unterschiede in der Wahrnehmung von Risiken zu erkennen.
Unterschiede in der Interpretation von Risiken können auch abhängig sein von Medienberichten, der Häufigkeit oder Schrecklichkeit des Risikos. Risikowahrnehmung beschreibt demnach einen Urteilsprozess, der zahlreichen Bewertungen und Verzerrungen unterliegt.
Folgende Verzerrungen können eine Rolle spielen:
- Unterschätzung des tatsächlichen Risikos, insbesondere für sich selbst
- Verneinung einer Gefährdung aus Angst vor den möglichen Folgen
- Überschätzung der eigenen Einflussmöglichkeiten
- Vertrauen in unvollständige Informationsquellen
Verständliche und nachvollziehbare Informationen
Eine gute Kommunikation über Risikosituationen zeichnet sich dadurch aus, dass allen Beschäftigten klar ist, welche Risiken im Alltagsbetrieb bestehen können (bspw. Unfallrisiken), wieso Organisationen von bestimmten Risiken betroffen sind und welche Maßnahmen zur Minimierung von Risiken sinnvoll sind. Verständliche und nachvollziehbare Informationen sind daher wichtige Grundlagen. Fehldeutungen und Unstimmigkeiten sollten bestmöglich vermieden und Missverständnisse oder Gerüchte frühzeitig aufgeklärt werden.
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Abb. 1
Unterschiedliche Herausforderungen gehen mit individuellen Risikowahrnehmungen einher.
In vielen Organisationen können persönliche oder sprachliche Barrieren einer guten Kommunikation im Weg stehen. Gefährliche Missverständnisse und lähmende Konflikte sind zum Beispiel vorprogrammiert, wenn es üblich ist, Informationen nur schriftlich zu versenden, eine Fehlerkorrektur aber gleichzeitig als Gesichtsverlust gilt. Auch mündlich weitergegebene Informationen können zu Missverständnissen oder Gerüchten führen. Zum Erfolg führt eine Mischung aus mündlicher Vermittlung von Risiken und einer schriftlichen Festlegung von Handlungsanweisungen, die die Beschäftigten auch im Nachhinein einsehen können.
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Beispiel I |
In einem Betrieb werden jährlich Unterweisungen zur bestimmungsgemäßen Benutzung von Maschinen durchgeführt. Insbesondere bei Neumaschinen werden diese durch Piktogramme unterstützt, um vorhandene Sprachbarrieren ausmerzen zu können. Zudem haben die Beschäftigten die Möglichkeit nachzufrage... |