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Die fünf größten Sorgen europäischer Arbeitnehmender


Die größten Sorgen europäischer Arbeitnehmer

Was können Arbeitgeber tun, um ihre Mitarbeitenden in der Krise zu unterstützen? Culture Amp hat über 3.000 Vollzeitbeschäftigte in Europa befragt, was aktuell ihre größten Sorgen in Bezug auf ihre Arbeit sind. Hier erfahren Sie die wichtigsten Ergebnisse der Befragung und erhalten Handlungsempfehlungen.

Die wirtschaftliche Lage in Europa ist angespannt, die jährliche Inflationsrate in der Eurozone lag im Mai 2022 bei über acht Prozent. In Deutschland stiegen die Preise für Lebensmittel in nur einem Jahr (Juni 2021 bis Juni 2022) um 12,7 Prozent. Das sind 11,2 Prozent mehr als der durchschnittliche Anstieg der Lebensmittelpreise in den vergangenen 20 Jahren.

1. Steigende Angst vor der Wirtschaftskrise

Die Befragung von europäischen Arbeitnehmenden in Deutschland, Großbritannien und den Niederlanden von Culture Amp zeigt die negativen Auswirkungen der Wirtschaftskrise auf die Mitarbeitenden:

  • 6 von 10 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sind der Meinung, dass ihre Arbeitgeber bei den steigenden Kosten helfen sollten.
  • 7 von 10 fühlen sich durch die steigenden Lebenshaltungskosten beunruhigt.
  • 5 von 10 Arbeitnehmenden machen sich Sorgen darüber, wie sich der Zustand der Welt auf ihre Beschäftigungsaussichten auswirken könnte.

Was tun? Hören Sie auf Ihre Mitarbeitenden

"In unsicheren Zeiten ist es für Unternehmen wichtiger denn je, ihren Mitarbeitenden zuzuhören und auf ihr Feedback zu reagieren. Nur so können Unternehmen herausfinden, was für ihre Mitarbeiter am wichtigsten ist. Das Sammeln von regelmäßigem Feedback stellt außerdem sicher, dass Unternehmen am Puls der Zeit bleiben, wenn sich die Erwartungen der Mitarbeitenden ändern, und aktiv darauf reagieren können", kommentiert Dr. Arne Sjöström, Senior People Scientist bei Culture Amp.

2. Bleiben oder gehen? Kündigungswelle hält an

Die Great Resignation hält in vielen europäischen Ländern an. Die Umfrage zeigt:

  • 44,3 Prozent der europäischen Arbeitnehmenden sind offen für einen neuen Arbeitsplatz.
  • 18,75 Prozent der europäischen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sind aktiv auf der Suche nach einem neuen Arbeitsplatz.

Auf die Frage, was sie am meisten dazu bewegt, eine Kündigung in Erwägung zu ziehen, nannten 38,3 Prozent der Arbeitnehmer das Gehalt, gefolgt von stressigen Arbeitsbedingungen (34 Prozent).

Interessanterweise gaben in allen drei Ländern deutlich mehr Frauen (40,54 Prozent) als Männer (19,3 Prozent) ein stressiges Arbeitsumfeld als Problem an. Arne Sjöström erklärt: "Im Laufe der Pandemie haben sich Arbeitsbelastung und Work-Life-Balance für Frauen überproportional verschlechtert. Dies ist häufig auf die zunehmenden Betreuungsaufgaben zurückzuführen, die dazu führen, dass sich Frauen im Vergleich zu Männern weniger unterstützt fühlen und sich weniger erholen können."

Was tun? Identifizierung von Kündigungsgründen

Es gibt viele Möglichkeiten, Talente zu halten und die Fluktuation zu verringern, zum Beispiel durch das Durchführen von Austrittsbefragungen. Sie sind eine gute Möglichkeit zu verstehen, was die Hauptgründe für die Kündigungen im Unternehmen sind. Schaffen Sie klare und transparente Entwicklungsprozesse, die interne Aufstiegsmöglichkeiten innerhalb des Unternehmens aufzeigen.

3. Unterstützung für mentale Gesundheit und Wohlbefinden ungenügend

Die psychische Gesundheit hat in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen, aber viele Arbeitnehmende scheinen die Bemühungen der Unternehmen in diesem Bereich als unbefriedigend zu empfinden. 39,6 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass sich ihr Unternehmen nicht um die psychische Gesundheit und das Wohlbefinden ihrer Mitarbeitenden kümmert, wobei die deutschen Arbeitnehmer die besorgniserregendsten Ergebnisse aufweisen (47,6 Prozent).

Was tun? Priorität für mentale Gesundheit und Wohlbefinden

Unternehmen, die in die mentale Gesundheit ihrer Mitarbeitenden investieren, schaffen ein positives Umfeld, das Talente anzieht und bindet. Wenn sich jeder Mitarbeiter und jede Mitarbeiterin gesehen und gehört fühlt, gedeiht das gesamte Unternehmen und auch die Kundenerfahrung verbessert sich. Im Gegensatz dazu verfügen Mitarbeitende, die unter finanziellem Stress und Burnout leiden, tendenziell eher unter einem geringeren emotionalen Energieniveau, was sich letztendlich auf die Leistung, die Innovation und die gesamte Unternehmenskultur auswirkt. Aus all diesen Gründen ist es von größter Bedeutung, dass Unternehmen dem Wohlbefinden am Arbeitsplatz große Aufmerksamkeit schenken. Integrieren Sie Wohlbefinden beispielsweise in Ihren Personalplan, stellen Sie Ressourcen für das Wohlbefinden Ihrer Mitarbeitenden zur Verfügung und halten Sie Führungskräfte dazu an, eine gute Work-Life-Balance vorzuleben.

4. Weiterbildungsmöglichkeiten nicht ausreichend

Die Umfrage zeigt zudem, dass die Unternehmen in Europa ihren Ansatz im Bereich Lernen und Weiterbildung dringend verbessern müssen. Nur die Hälfte der Befragten (50,7 Prozent) ist der Meinung, dass ihnen ausreichende Schulungs- und Weiterbildungsmöglichkeiten geboten werden. Weniger als die Hälfte aller Befragten (47 Prozent) glaubt, dass die Schulungsstrategie ihres Arbeitgebers transparent ist.

Was tun? In Weiterbildung investieren

Weiterbildungsmöglichkeiten sind einer der wichtigsten Gründe, warum ein Mitarbeiter oder eine Mitarbeiterin ein Unternehmen verlässt oder ihm beitritt. Außerdem sind Mitarbeitende um 46Prozentpunkte engagierter, wenn sie Fähigkeiten entwickeln können, die ihren Interessen entsprechen.

Strategie für die Mitarbeiterentwicklung:

  • Erstellen Sie personalisierte Entwicklungspläne für Ihre Mitarbeiter.
  • Qualifizieren Sie Ihre Manager, damit sie produktivere Entwicklungsgespräche führen können.
  • Implementieren Sie klare Prozesse für den beruflichen Aufstieg.
  • Nutzen Sie eine Lösung für die Mitarbeiterentwicklung.

5. Keine Stimme am Arbeitsplatz

Auf die Frage, ob regelmäßige Mitarbeiterbefragungen mit einem Mitarbeiter-Feedback-Tool durchgeführt werden, antworteten 6 aus 10 befragten Arbeitnehmenden (58,51Prozent) mit Nein. Darüber hinaus glauben nur 41,6 Prozent der Umfrageteilnehmer, dass konkrete Maßnahmen ergriffen werden, um auf die Ergebnisse von Mitarbeiterbefragungen zu reagieren.

Unternehmen, die nicht aktiv nach Feedback suchen, sollten sich nicht darauf verlassen, dass sich ihre Mitarbeitenden proaktiv mitteilen. 40,9 Prozent aller Beschäftigten in Europa geben an, dass sie nicht das Gefühl haben, ihre Bedenken offen mit ihrem Vorgesetzten oder ihrer Führungskraft teilen zu können. Auch hier fallen drastische Unterschiede bei der Geschlechterfrage auf: Fast die Hälfte (45 Prozent) aller Frauen neigt dazu, so zu tun, als wäre alles in Ordnung, auch wenn es nicht so ist. Im Vergleich dazu geht es nur 18 Prozent aller Männer so.

Was tun? Vertrauen aufbauen und kommunizieren

Der Aufbau von Vertrauen zu den Mitarbeitenden und die Schaffung einer Kultur der Transparenz können viel bewirken und die Tür für eine ehrliche Kommunikation öffnen. Dr. Arne Sjöström erklärt: "Der Schlüssel zu effektiver Transparenz, die Vertrauen schafft, ist nicht der Umfang, sondern der Wert der Kommunikation - unterstützt durch eine klare Vorstellung davon, wer was wann wissen muss und wie man diese Informationen am besten weitergibt."

Binden Sie Arbeitskräfte ein und halten Sie sie bei sich

Arbeitnehmende in Europa sind erschöpft und fühlen sich durch die aktuelle Wirtschaftslage verunsichert. Viele erwarten von ihren Arbeitgebern, dass sie sie bei den steigenden Lebenshaltungskosten unterstützen, oder sie suchen andernorts nach besser bezahlten Arbeitsplätzen. Sie wünschen sich eine bessere Work-Life-Balance, Lern- und Entwicklungsmöglichkeiten. Das Fehlen von Mitarbeiterfeedback bringt hierbei große Risiken mit sich. Viele Unternehmen wissen nicht, wie es ihren Mitarbeitenden wirklich geht, weil sie weder aktiv nach Feedback suchen, noch eine Kultur pflegen, in der sich die Mitarbeitenden wohl fühlen, wenn sie ihr Feedback offen mitteilen. Indem Unternehmen die Bedenken ihrer Mitarbeitenden erkennen, die Erwartungen ihrer Belegschaft verstehen und Maßnahmen ergreifen, können Unternehmen ihre Mitarbeitenden erfolgreich und effektiv einbinden, motivieren und an sich binden.