Der Einfluss von psychischer Belastung, Gesundheit im Betrieb sowie der Aspekte von Befähigung, Qualifikation, Vorsorge und Eignung haben große Relevanz auf Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit in der Gießereibranche. Sie sind Grundlage für eine gute Präventionskultur in Ihrem Betrieb.
Einflüsse aus psychischer Belastung
Psychische Belastung resultiert aus vielen Aspekten einer beruflichen Tätigkeit. Die tätigkeitsbezogene, objektive Erfassung relevanter psychischer Belastungsfaktoren ist Teil der Gefährdungsbeurteilung.
Im Rahmen der Gefährdungsbeurteilung müssen psychisch relevante Einwirkungen aus Arbeitsinhalt/Arbeitsaufgabe, Arbeitsorganisation, Arbeitsumgebung und sozialen Beziehungen systematisch ermittelt und analysiert werden. Wesentliche Merkmale arbeitsbedingter psychischer Belastung sowie mögliche kritische Ausprägungen haben BMAS und Sozialpartnerinnen in ihrer gemeinsamen Erklärung zur psychischen Gesundheit in der Arbeitswelt 2013 veröffentlicht.
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Weitere Informationen |
- Informationen der DGUV zur Psychischen Belastung unter www.dguv.de (Webcode: d57373)
- Informationen der BGHM "Psychische Belastung und Beanspruchung" unter www.bghm.de (Webcode 234)
- Informationen des DGUV Fachbereichs "Gesundheit im Betrieb" unter www.dguv.de (Webcode: d138325)
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Arbeitsbedingte psychische Belastung resultiert aus unterschiedlichen Aspekten, die im Rahmen der Arbeitstätigkeit auf die Beschäftigten einwirken. Sie wirkt sich individuell auf die Person aus und kann ihn oder sie positiv (zum Beispiel aktivieren, herausfordern) oder negativ beanspruchen (zum Beispiel Stress verursachen). Eine tätigkeitsbezogene, objektive, nicht personenbezogene Analyse, Bewertung und wirksame Gestaltung relevanter psychischer Belastungsfaktoren ist ein verbindlicher Teil der Gefährdungsbeurteilung.
Merkmalsbereiche und Belastungsfaktoren
Wesentliche Merkmale arbeitsbedingter psychischer Belastung sowie deren mögliche kritische Ausprägungen, die systematisch analysiert und bewertet werden müssen, können u. a. sein:
Tabelle 1
Merkmalsbereiche und kritische Ausprägungen wesentlicher arbeitsbedingter psychischer Belastungsfaktoren
1. Merkmalsbereich: Arbeitsinhalt/Arbeitsaufgabe |
Mögliche kritische Ausprägung |
1.1 |
Vollständigkeit der Aufgabe |
Tätigkeit enthält:
- nur vorbereitende oder
- nur ausführende oder
- nur kontrollierende Handlungen
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1.2 |
Handlungsspielraum |
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben keinen Einfluss auf:
- Arbeitsinhalt
- Arbeitspensum
- Arbeitsmethoden/-verfahren
- Reihenfolge der Tätigkeiten
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1.3 |
Variabilität (Abwechslungsreichtum) |
Einseitige Anforderungen:
- wenige, ähnliche Arbeitsgegenstände und
- Arbeitsmittel
- häufige Wiederholung gleichartiger
- Handlungen in kurzen Takten
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1.4 |
Information/Informationsangebot |
- zu umfangreich (Reizüberflutung)
- zu gering (lange Zeiten ohne neue Information)
- ungünstig dargeboten
- lückenhaft (wichtige Informationen fehlen)
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1.5 |
Verantwortung |
- unklare Kompetenzen und Verantwortlichkeiten
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1.6 |
Qualifikation |
- Tätigkeiten entsprechen nicht der Qualifikation der Beschäftigten (Über-/Unterforderung)
- Unzureichende Einweisung/Einarbeitung in die Tätigkeit
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1.7 |
Emotionale Inanspruchnahme |
- durch das Erleben emotional stark berührender Ereignisse (z. B. Umgang mit schwerer Krankheit, Unfällen, Tod)
- durch das ständige Eingehen auf die Bedürfnisse anderer Menschen
- durch permanentes Zeigen geforderter Emotionen unabhängig von eigenen Empfindungen
- Bedrohung durch Gewalt durch andere Personen
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2. Merkmalsbereich: Arbeitsorganisation |
Mögliche kritische Ausprägung |
2.1 |
Arbeitszeit |
- wechselnde oder lange Arbeitszeit
- ungünstig gestaltete Schichtarbeit, häufige Nachtarbeit
- umfangreiche Überstunden
- unzureichendes Pausenregime
- Arbeit auf Abruf
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2.2 |
Arbeitsablauf |
- Zeitdruck/hohe Arbeitsintensität
- häufige Störungen/Unterbrechungen
- hohe Taktbindung
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2.3 |
Kommunikation/Kooperation |
- isolierter Einzelarbeitsplatz
- keine oder geringe Möglichkeit der Unterstützung durch Vorgesetzte oder Kolleginnen und Kollegen
- keine klar definierten Verantwortungsbereiche
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3. Merkmalsbereich: Soziale Beziehungen |
Mögliche kritische Ausprägung |
3.1 |
Kolleginnen und Kollegen |
- zu geringe/zu hohe Zahl sozialer Kontakte
- häufige Streitigkeiten und Konflikte
- Art der Konflikte: Soziale Drucksituationen
- fehlende soziale Unterstützung
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3.2 |
Vorgesetzte |
- keine Qualifizierung der Führungskräfte
- fehlendes Feedback, fehlende Anerkennung für erbrachte Leistungen
- fehlende Führung, fehlende Unterstützung im Bedarfsfall
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4. Merkmalsbereich: Arbeitsumgebung |
Beispiele für negative Wirkungen |
4.1 |
physikalische und chemische Faktoren |
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