Zu enge Fahrwege, rutschige Fahrbahnen, Zusammenstöße oder Staub gehören zu den Gefahren für Sicherheit und Gesundheit Ihrer Beschäftigten auf Verkehrswegen. Planen Sie die Verkehrswege stets in Abhängigkeit der eingesetzten Fahrzeuge und Maschinen und berücksichtigen Sie dabei geologische, witterungsbedingte und abbauspezifische Einflüsse.
Rechtliche Grundlagen |
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Gefährdungen |
Abstürze
Bei Verkehrswegen bestehen unter anderem Gefährdungen durch Abstürze der verfahrbaren Maschinen, Fahrzeuge und Gewinnungsgeräte über die Absturzkanten, zum Beispiel wegen
- zu enger Fahrwege,
- Ab- oder Nachbrechen der Absturzkanten,
- nicht ausreichend gesicherter Absturzkanten gegen Überfahren,
- zu starken Gefälles,
- rutschiger Fahrbahnen (etwa durch Schnee, Eis oder Regen),
- eingeschränkter Sichtverhältnisse, beispielsweise durch Nebel, Dunkelheit und Staubaufwirbelungen,
- abbautechnologischer Einflüsse,
- zu wenig Abstand zu Wasser führenden Bereichen wie Wasserhaltungen und Absetzbecken,
- herabfallendem Materials auf Sohlen und Verkehrswege.
Weitere Gefährdungen
- Verletzungen und Vibrationsbelastungen der Fahrerinnen und Fahrer aufgrund unkontrollierter Bewegungen von Fahrzeugen durch Unebenheiten auf Sohlen und Verkehrswegen
- Verletzungen durch das Überfahren herabgefallenen Materials auf Sohlen und Verkehrswege
- An- und Überfahren von Personen und Fahrzeugen
- Um- oder Abstürzen der im Gewinnungsbetrieb fahrenden Maschinen und Geräte (z. B. Bagger, Radlader, SKW)
- Zusammenstoßen von Maschinen und Geräten
- Staubbelastungen der Beschäftigten im Bereich der Fahrstraßen
Abb. 1 Mit Freisteinen gegen Überfahren gesicherte Bruchkante
- Planen, bemessen und legen Sie Verkehrswege stets regelgerecht an, so dass sie sicher benutzt werden können.
- Achten Sie auf ausreichend breite Fahrstraßen (siehe Abbildung 4).
- Sorgen Sie für ebene, gut instand gehaltene Verkehrswege ohne größere Unebenheiten und achten Sie auf sicherheitsgerechte und den Fahrbahnverhältnissen angepasste Fahrweise.
- Beachten Sie geologische Gegebenheiten, wie zum Beispiel Rutschungen, Gleitflächen oder Störungsflächen.
- Legen Sie Verkehrswege möglichst aus dem Gefahrbereich von Absturzkanten und Wänden heraus.
- Begrenzen Sie die Fahrstraßen, zum Beispiel durch Schutzwälle, Freisteine oder Leitplanken.
- Gestalten Sie ausreichend breite Sohlen, um einen sicheren Beladevorgang und Transport zu gewährleisten.
- Befestigen Sie Ihre Fahrwege mit geeignetem Material. Halten Sie Ihre Fahrwege instand und reinigen Sie diese regelmäßig. Feuchtigkeit auf den Fahrstraßen bindet den Staub.
- Legen Sie Verkehrs- und Betriebsregelungen für alle Betroffenen fest, denken Sie dabei auch an den innerbetrieblichen Verkehr sowie den Kundenverkehr.
- Treffen Sie Vorkehrungen damit die Fahrwege auch bei schwierigen Witterungsverhältnissen, (z. B. Eis, Schnee, Nebel, starke Regenfälle) sicher befahren werden können. Sollte ein sicheres Befahren nicht gewährleistet sein, stellen Sie den Fahrbetrieb ein.
Beschildern Sie die Verkehrswege und weisen Sie auch Betriebsfremde auf betriebsspezifische Verhaltensregeln hin.
Achten Sie auf eine geringe Neigung der Fahrstraßen. Bewährt hat sich eine Neigung von 7 bis 10 Prozent.
Abb. 2 Einspurige Fahrstraße im Steinbruch
Abb. 3 Gestaltung von Sohlen
Abb. 4 Berechnung Mindestbreite der Fahrstraßen