Das Führen eines Fahrzeuges verlangt von Ihrer Fahrerin bzw. Ihrem Fahrer eine ständige Aufmerksamkeit und das zum Teil über Stunden hinweg. Fahrerassistenzsysteme unterstützen bei der Fahraufgabe und können innerhalb physikalischer und technischer Grenzen Fahrfehler ausgleichen. Sie tragen deutlich zur Unfallvermeidung und Minderung von Unfallfolgen bei.
Sind Sie oder Ihre Fahrerinnen oder Fahrer im öffentlichen Straßenverkehr unterwegs, kann es zu folgenden unmittelbaren Gefährdungen kommen:
- Nicht Wahrnehmen von langsam fahrenden oder stehenden Fahrzeugen vor Ihnen
- Verlassen der Fahrspur oder Abkommen von der Fahrbahn
- Instabiles Fahrverhalten, z. B. Schleudern, Ausbrechen, aufgrund nicht angepasster Geschwindigkeit
- Unterschreiten des Sicherheitsabstandes zu vorausfahrenden Fahrzeugen
- Übersehen von Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmern beim Abbiegen
- Übersehen von Personen beim Rangieren oder Rückwärtsfahren
- Ablenkung durch Benutzung eines Smartphones
- Übersehen eines seitlich fahrenden Fahrzeugs beim Fahrspurwechsel
- Übersehen von Personen und Hindernissen, z. B. bei Dunkelheit, beim Fahrspurwechsel
- Nachlassen der Konzentration und Erhöhung der Reaktionszeit, z. B. durch Müdigkeit, Ablenkung, Einnahme von Medikamenten
Fahrerassistenzsysteme unterstützen Ihre Fahrerinnen und Fahrer, die anspruchsvollen Fahraufgaben zu bewältigen. Neben den Systemen, die heute schon gesetzlich vorgeschrieben sind, können Sie bei der Beschaffung eine zunehmende Anzahl von Fahrerassistenzsystemen ordern. Welche davon für Sie sinnvoll sind, entscheiden Sie nach dem jeweiligen Einsatzzweck.
Das Antiblockiersystem (ABS) gewährleistet bei einer Vollbremsung die Lenkbarkeit des Fahrzeuges.
Der Abstandsregeltempomat (Adaptive Cruise Control - ACC) erfasst den Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug und passt die Geschwindigkeit und den Abstand automatisch durch Motorsteuerungs- und Bremseingriff an. Der ACC erfüllt nicht die Funktion eines Notbrems-Assistenten.
Der Notbrems-Assistent überwacht den Bereich vor dem Fahrzeug. Unterschreitet die Abstandreduzierung zu einem vorausfahrenden Fahrzeug einen kritischen Wert, erfolgt zunächst optisch und akustisch eine Warnung. Greift das Fahrpersonal nicht ein, wird das Fahrzeug automatisch teilgebremst. Nimmt der Abstand weiterhin ab und erfolgt noch immer keine Reaktion, wird eine Gefahrenbremsung eingeleitet. Systeme neuester Generation können ein Fahrzeug vor einem Stauende zum Stehen bringen und auch Personen erkennen, obwohl dies gesetzlich noch nicht gefordert ist.
Der Spurverlassenswarner (Lane Departure Warner System - LDWS) und der Spurhalteassistent (Lane Keeping Assist System - LKAS) ermitteln kontinuierlich die Position des Fahrzeugs in der Spur. Das LDWS warnt bei Unterschreitung des Abstandes zu Fahrstreifenbegrenzungen und Leitlinien. Das LKAS korrigiert die Längsführung durch Eingriff in die Lenkung.
Das Fahrdynamik-Regelsystem (Electronic Stability Control - ESC) greift bei kritischen Fahrsituationen, z. B. nicht mehr beherrschbarem Unter- oder Übersteuern, in die Motorsteuerung ein, bremst gezielt einzelne Räder ab und stabilisiert das Fahrzeug.
Der Spurwechselassistent (Blind Spot Intervention System - BSIS) warnt beim Fahrstreifenwechsel vor einer möglichen Kollision mit anderen Fahrzeugen durch optische, akustische und/oder taktile Signale.
Die Antriebsschlupfregelung (Traction Control System - TCS) verhindert durch Brems- und Motorsteuerungseingriff ein Durchdrehen der Antriebsräder und somit ein Ausbrechen des Fahrzeugs.
Der Fernlichtassistent passt Leuchtweite und Leuchtbreite der Scheinwerfer stufenlos zwischen Abblend- und Fernlicht so an die Umgebung und den Verkehr an, dass Fahrerinnen und Fahrer stets optimale Sicht haben, ohne andere Verkehrsteilnehmende zu blenden.
Das statische Kurvenlicht (Abbiegelicht) wird durch Zuschalten einer separaten Lichtfunktion realisiert. Der Reflektor ist feststehend und so ausgerichtet, dass er den gewünschten Bereich vor dem Fahrzeug ausleuchtet.
Das adaptive Kurvenlicht bietet eine optimale Kurvenausleuchtung durch Schwenken des Abblendlichts in Abhängigkeit zum Kurvenradius.
Der Abbiegeassistent unterstützt beim Rechtsabbiegen. Bei Kollisionsgefahr mit anderen Verkehrsteilnehmerinnen oder Verkehrsteilnehmern wird das Fahrpersonal je nach System optisch, akustisch oder mit beiden Warnsignalen gewarnt. Systeme neuester Generation können ein Fahrzeug automatisch abbremsen.
Kamera-Monitor-Systeme (KMS) unterstützen beim Rangieren, Rückwärtsfahren und anderen Aufgaben. Dabei werden je nach Aufgabe, wie Vorwärts-, Rückwärtsfahrt, Abbiegen, spezielle Kam...