Ist keine Atmung vorhanden, liegt ein Atemstillstand vor. Der Verletzte muss unverzüglich beatmet werden. Dabei hat der Ersthelfer die Wahl zwischen der Mund-zu-Nase-Beatmung oder der Mund-zu-Mund-Beatmung. In jedem Fall gilt: Die nicht benötigte Öffnung wird zugedrückt, um das Entweichen der Luft zu verhindern. So ist beispielsweise bei der Mund-zu-Mund-Beatmung die Nase zu verschließen.

 
Praxis-Beispiel

Atemspende

Am Beispiel der Mund-zu-Nase-Beatmung soll die Atemspende erläutert werden:

Zur effektiven Beatmung wird der Kopf mit beiden Händen leicht nackenwärts überstreckt. Eine Hand berührt dabei den Unterkiefer und verschließt gleichzeitig den Mund. Der Helfer atmet Frischluft ein und umschließt die Nase des Betroffenen. Nun pustet er seine Ausatemluft über die Nase des Betroffenen in dessen Lunge (Abb. 15).

Abb. 15: Durchführung der Atemspende

Die Atemspende wird 2 Mal durchgeführt. Nach jeder Beatmung dreht der Helfer seinen Kopf zur Seite, um neue Luft einzuatmen. Ob die Beatmung richtig erfolgte, kann der Helfer an der ausströmenden Luft hören und am sich absenkenden Brustkorb erkennen.

 
Praxis-Tipp

Fremdkörper entfernen

Sollte die eingeblasene Luft nicht auf Anhieb in die Lunge gelangen, muss der Hals-Rachen-Raum nach Fremdkörpern untersucht werden. Diese werden ggf. entfernt. Häufig führt aber auch eine Korrektur der Kopflage – also das erneute Überstrecken des Kopfes – zum gewünschten Erfolg.

Die Atemspende bzw. die Herzdruckmassage werden beendet, sobald wieder eine Atmung wahrnehmbar ist (zu sehen, zu hören, zu fühlen oder auf andere Weise feststellbar, wie z. B. Husten, Schlucken etc.). Ist die Eigenatmung wieder feststellbar, jedoch der Betroffene weiterhin bewusstlos, kommt die stabile Seitenlage zum Einsatz. Solange die Eigenatmung nicht wieder einsetzt, muss die Herz-Lungen-Wiederbelebung fortgeführt werden.

 
Praxis-Tipp

Ansteckungsgefahr

Viele Ersthelfer schrecken aus Ekel und Angst vor einer Ansteckungsgefahr vor der Atemspende zurück. Bei derartigen Hemmungen kann zur Verhinderung eines direkten Kontakts zum Betroffenen eine Beatmungshilfe (z. B. Taschentuch) verwendet werden. Jedoch darf es dadurch nicht zu einer Verzögerung der Beatmung kommen.

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