Erste Hilfe leisten: Reihenfolge beachten
In Notfällen sollten Erste-Hilfe-Leistende die Unfallstelle absichern, d. h. Gefahrenpotenzial eliminieren, sich und, wenn möglich, Verletzte aus der Gefahrenzone bringen und einen Notruf über 112 absetzen. Danach den Ersthelfer rufen und so gut es geht mit der Lebensrettung beginnen.
Erste-Hilfe-Notruf: Reihenfolge der 5 Ws
Notwendige Angaben beim Notruf sind:
- wo ist es passiert,
- was ist geschehen,
- wie viele Betroffene,
- welche Verletzungen liegen vor,
- außerdem: warten auf Rückfragen.
Beim Notruf ist es wichtig, so lange am Telefon zu bleiben, bis das Gegenüber sagt: "Sie können jetzt auflegen". Oft sind Beschäftigte so aufgeregt, dass sie vorschnell das Gespräch wegdrücken. Sie sagen etwa nur: "Herr Müller hat einen Herzinfarkt" und nennen den Firmennamen. Die Sanitäter müssen dann erst selbst herausbekommen, wie z. B. die Adresse der Firma ist.
Reihenfolge bei Erste Hilfe
Gehen Sie bei der Lebensrettung folgendermaßen vor:
- prüfen Sie Verletzte auf Lebenszeichen,
- suchen Sie nach Verletzungen,
- reanimieren Sie Personen mit Kreislaufstillstand,
- stillen Sie Blutungen,
- bekämpfen Sie Schocks,
- bringen Sie Verletzte in die stabile Seitenlage,
- versorgen Sie dann nicht lebensbedrohlicher Verletzungen.
Ersthelfer im Unternehmen
In jeder Firma ab zwei Mitarbeitern muss es Ersthelfer geben. Die erforderliche Anzahl der Ersthelfer richtet sich nach Art und Größe des jeweiligen Betriebs.
Ersthelfer sind speziell in Erster Hilfe ausgebildete Arbeitnehmer. Die Grundausbildung umfasst 9 Unterrichtseinheiten und dauert in der Regel 1 Tag. Um eine effektive Erste Hilfe im Betrieb sicherstellen zu können, müssen die betrieblichen Ersthelfer regelmäßig fortgebildet werden. Dazu wird von den Bildungseinrichtungen ein spezielles Erste-Hilfe-Training angeboten, in dem die wichtigsten Maßnahmen nochmals wiederholt und praktisch geübt werden. Dieses Erste-Hilfe-Training dauert normalerweise ebenfalls einen Tag.
Der gut ausgebildete Ersthelfer kann u. U. von der herkömmlichen Reihenfolge abweichen. Ist der Betroffene bewusstlos, die Atmung aber normal: erst stabile Seitenlage durchführen, dann den Rettungsdienst verständigen, um eine Verlegung der Atemwege während des Notrufes zu verhindern.
Sind weder Bewusstsein noch eine normale Atmung wahrnehmbar: zunächst den Notruf absetzen, nach Rückkehr die Maßnahmen der Herz-Lungen-Wiederbelebung aufnehmen.
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