Fahrzeuglackierer sind folgenden Belastungen und Gefährdungen ausgesetzt:[1]

  • Brand- und Explosionsgefahr durch Umgang mit teilweise leicht entzündbaren Arbeits- und Gefahrstoffen (z. B. lösemittelhaltige Beschichtungsstoffe),[2]
  • Belastung und Beanspruchung der Kniegelenke durch langandauerndes Hocken und Knien beim Schleifen, Spachteln der Oberflächen des Fahrzeugs mit der Folge von Schleimbeutelentzündungen,
  • Heben und Tragen von Kleber- und Lackgebinden und Gefahr von Wirbelsäulenschäden,
  • Gehörbeanspruchung durch lärmintensives Schleifen von Karosserieteilen,
  • Gefährdung von Hals-, Nasen-, Rachenraum, Bronchien und Lunge durch Staub beim Schleifen, insbesondere bei vorhandenen Altanstrichen mit schwermetallhaltigen Korrosionsanstrichen,
  • Belastung und Beanspruchung der Atemwegsorgane und der Haut durch Bindemittel und Härter in Spachtelmassen (z. B. Isocyanate) zum schnellen Abbinden bei gleichzeitig hohen Ansprüchen an optische Eigenschaften und Haltbarkeit sowie beim Einsatz von Grundanstrichstoffen auf Polyurethan – und Acrylbasis, aber auch beim Spritzen lösemittelhaltiger Farben und Wasserlacke,[3]
  • Gefährdung von Haut und Atemwegsorganen durch Umgang mit leicht flüchtigen Löse-, Verdünnungs- und Reinigungsmitteln,
  • Hautbelastung durch Reinigung und Entfettungsarbeiten mit der Gefahr von Hautekzemen,
  • Infektionsgefahr bei Kommunikation mit Kunden (z. B. SARS-CoV-2-Virus),
  • psychische Belastung und Beanspruchung durch hohen Zeit- und Verantwortungsdruck beim Lackieren der Oberflächen von Fahrzeugkarosserien.
[1] Amt für Arbeitsschutz, Arbeitsschutz in der Kfz-Lackierwerkstatt, Hamburg 2017.
[2] Süddt. Eisen- und Stahl BG, Explosionsunglück in einer Autolackiererei, Mitteilungen 4 (1976) S. 10–11.
[3] Fahrzeuglackiererforum, Isocyanate – Gefährdungsbeurteilung und Schutzmaßnahmen, Das Portal rund ums Fahrzeuglackieren, 2011.

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