Fachkräfte für Arbeitssicherheit und Betriebsärzte sind Stabsstellen; sie beraten den Unternehmer bzw. die Geschäftsleitung direkt in Sachen Arbeitsschutz. Insofern ist es für eine effektive Arbeit der Fachkräfte für Arbeitssicherheit und Betriebsärzte wichtig, dass die Geschäftsleitung auch den Gedanken des Arbeitsschutzes verinnerlicht und nach außen hin vertritt.

Es ist nicht wünschenswert, wenn die Unternehmensleitung den Arbeitsschutz als notwendiges Übel ansieht, das aufgrund gesetzlicher Forderungen nun einmal da ist, aber eigentlich nichts bringt und ohnehin nur Geld kostet und Ressourcen bindet, die anderswo sinnvoller und produktiver eingesetzt werden könnten. Hier muss u. U. in aufwendiger Kleinarbeit, ggf. mühsamen Gesprächen und Diskussionen, beim Unternehmer eine dem Arbeitsschutz gewogene Grundeinstellung erreicht werden. Auf die kritische Frage des Geschäftsführers, warum er pro Jahr 1.000 EUR für Sicherheitsschuhe ausgibt, obwohl es doch seit mehreren Jahren keine Fußverletzung mehr gegeben hat, kann eine Antwort beispielsweise wie folgt lauten: "Es gab keine Fußverletzung in den letzten Jahren, eben weil Sie pro Jahr 1.000 EUR für Sicherheitsschuhe ausgeben!"

Auf diese Weise wird die Investition in ein positives Licht gerückt, der Geschäftsführer erhält den Eindruck, dass sich seine Investition auszahlt. Ob sich dies allerdings bis ins kleinste Detail so nachweisen lässt, muss bezweifelt werden. Denn heutzutage befindet sich der Arbeitsschutz auf einem so hohen Niveau, dass die eingesetzten monetären Mittel sich kaum in einem ebenso hohen finanziellen Benefit ausdrücken.

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