Die Stoffsicherheitsbeurteilung eines Stoffes sollte dessen gesamten Lebenszyklus umfassen. In ihr sind die verschiedenen Expositionswege, die Anwendungsbedingungen und die Risikomanagement-Maßnahmen zu berücksichtigen, die in den identifizierten Verwendungen zum Tragen kommen.
In vielen Fällen wird ein registrierter Stoff von Formulierern eingesetzt werden, um Gemische zu produzieren. Im Allgemeinen kennt der Stoffhersteller nicht die Rezepturen der Gemische, in denen sein Stoff später in der Lieferkette von nachgeschalteten Anwendern verwendet wird. Daher kann er in seiner Stoffsicherheitsbeurteilung mögliche Änderungen der Expositionssituation, die sich durch das Zusammenwirken des Stoffes mit anderen Stoffen in Gemischen ergeben, nicht berücksichtigen.
Treten Sie als Formulierer mit Ihrem Rohstoff-Hersteller in Kontakt
Wenn für spezifische Verwendungen allgemein bekannt ist, dass die Stoffe sich im Gemisch anders verhalten, sollte dies bereits vom Stoffhersteller in der Stoffsicherheitsbeurteilung berücksichtigt werden. Dies setzt in vielen Fällen voraus, dass der Stoffhersteller hierüber von seinen Kunden informiert wird.
In den meisten Fällen sind Änderungen der Eigenschaften von Stoffen im Gemisch vom Formulierer gewollt. Sie werden genutzt, um bestimmte funktionale Eigenschaften des Gemisches zu erreichen. Wenn solche Veränderungen der Eigenschaften vorhersehbar sind und sie die Expositionssituation beeinflussen, kann der Formulierer seinen Lieferanten hierüber informieren. Dann kann der Registrant diese Eigenschaftsänderungen in der Stoffsicherheitsbeurteilung der Rohstoffe des Gemisches berücksichtigen.
Die folgenden Informationen kann der Formulierer seinem Lieferanten mitteilen, damit in der Stoff-Registrierung die Verwendung des Stoffes in Gemischen berücksichtigt wird:
- Tatsache, dass ein Stoff in einem Gemisch eingesetzt wird,
- Höchstkonzentration des Stoffes im Gemisch oder bedeutende Konzentrationsbereiche, falls der Stoff in verschiedenen Konzentrationen eingesetzt werden kann, der Registrant kann dann für diese unterschiedlichen Bereiche spezifische Anwendungsbedingungen und Risikomanagement-Maßnahmen spezifizieren,
- Änderungen in den expositionsbestimmenden Größen durch den Einsatz des Stoffes im Gemisch, falls solche Änderungen zu erwarten sind.
I. d. R. sind diese Informationen auch Teil der Kommunikation in den Lieferketten über Verwendungen und Verwendungsbedingungen. Der Einsatz in einem Gemisch kann als eine besondere Verwendungsbedingung eines Stoffes verstanden werden.