Gesundheit und Führung: Ein erfolgreiches Praxisbeispiel / 4 Fazit

Mithilfe der Kick-off-Workshops wurde ein Input zur ersten Sensibilisierung der Führungskräfte gegeben. Gleichzeitig konnte in den Kleingruppen erarbeitet werden, welche Veränderungen im Unternehmen angegangen werden sollten und welche Maßnahmen zur Führungskräfteentwicklung nötig sind, um die Arbeitsbedingungen zu verbessern. Mit dem Bedarfserhebungsbogen hatten die Teilnehmer der Workshops Gelegenheit, in Ruhe zu reflektieren, auf welchen Gebieten sie Unterstützungsbedarf haben.

Durch die dezidierte Vorgehensweise wurde verhindert, dass per "Gießkannenprinzip" wahllos Maßnahmen im Unternehmen angeboten werden – nach dem Motto "viel hilft viel". Stattdessen konnten gezielt Maßnahmen angeboten werden. Durch die gemeinsame Diskussion fand auch ein Austausch unter den Vorgesetzten der verschiedenen Bereiche statt. Zusammen mit den Anregungen vonseiten der Mitglieder des Betriebsrats konnten auf diese Weise bedarfsgerechte Maßnahmen für das Unternehmen entwickelt werden, die einen Schritt zu einer gesunden Organisation darstellen.

Ein solches Führungskräfteprogramm kann eine gute Grundlage für ein effektives Betriebliches Gesundheitsmanagement bilden. Dennoch ist die kontinuierliche Pflege und Optimierung eines Gesundheitsmanagements nötig. In einem Unternehmen entstehen immer wieder neue Herausforderungen, die Vorgehensweisen müssen angepasst und neue Maßnahmen entwickelt werden. Wichtig ist hier, dass die Bereitschaft besteht, personale und finanzielle Ressourcen für ein solches Vorhaben zur Verfügung zu stellen.

Gesundheitsförderliche Strukturen aufrecht zu erhalten erfordert Zeit und kann nicht einfach nebenher geschehen. So sind strategische Ziele oft zum Scheitern verurteilt, weil ein methodischer Graben zwischen Planung und Budgetierung besteht. Langfristig gesehen zahlen sich Investitionen jedoch aus. Schon allein deshalb, weil sie helfen können, Kostenfaktoren, wie Präsentismus und Absentismus, im Unternehmen zu verringern.