Die vorgestellten Kriterien zur Arbeitsgestaltung können für Betriebe eine Orientierung bei der Einführung künstlicher Intelligenz bieten. Zur Festlegung, an welcher Stelle im Betrieb tatsächlicher Handlungsbedarf besteht und anhand welcher Maßnahmen wie darauf reagiert werden kann, eignet sich die Potenzialanalyse "Arbeit 4.0"[1]. Der Selbstcheck zur Einführung der neuen Technologien (inkl. KI) kann KMU bei der Einführung und Nutzung von KI unterstützen.

Die Hauptzielgruppe des Selbstchecks sind Unternehmer und Führungskräfte kleiner und mittlerer Betriebe sowie betriebliche Interessenvertretungen. Der Selbstcheck stellt Beispiele guter Praxis vor und eignet sich für folgende Zielsetzungen:[2]

  • Orientierung erhalten: In welcher Phase der Nutzung der neuen Technologien (inkl. KI) befindet sich der Betrieb?
  • Analyse der Potenziale: Wie können die Potenziale der neuen Technologien für den eigenen Betrieb genutzt werden?
  • Chancen und Gefahren einschätzen können: Welche Chancen und Gefahren bringt die Einführung der neuen Technologien je nach Handlungsfeld mit sich?
  • Unterstützung erhalten: Wie können die neuen Technologien systematisch eingeführt werden?

Ausgehend von der Bestimmung des aktuellen Standpunktes der Einführung der neuen Technologien können Unternehmer und Führungskräfte dann anhand einer "Starthilfe" entscheiden, wo im Betrieb akuter Handlungsbedarf besteht. Die Potenzialanalyse "Arbeit 4.0" ist hierzu in die folgenden 6 Themenbereiche aufgeteilt:

  1. Möglichkeiten der 4.0-Technologien,
  2. Strategie 4.0,
  3. Planung von 4.0-Prozessen,
  4. Umgang mit Daten,
  5. Beschaffung von 4.0-Technologien,
  6. Einführung der 4.0-Prozesse.

Die 6 Themenbereiche orientieren sich am Prozess der Technologieeinführung und berücksichtigen alle relevanten Prozessstufen: von der Analyse der neuen Möglichkeiten durch KI für den Betrieb über die Festlegung einer Digitalisierungsstrategie bis hin zur Planung, Beschaffung und Einführung der neuen Technologien. Anhand dieser Themenfelder kann jeder Betrieb, ob digitaler Einsteiger oder erfahrener Technologienutzer, feststellen, an welcher Stelle des Einführungsprozesses Handlungsbedarf besteht. Berater sollten sich fragen, an welcher Stelle des Einführungsprozesses von KI sie einsteigen oder hinzugezogen werden.

Die Potenzialanalyse Arbeit 4.0 kann dabei sowohl als Printdokument als auch als Online-Tool verwendet werden.

[1] Offensive Mittelstand (2018): Potenzialanalyse Arbeit 4.0. Künstliche Intelligenz für die produktive und präventive Arbeitsgestaltung nutzen: Ein Selbstbewertungscheck zur Einführung der neuen 4.0-Technologien, Heidelberg, verfügbar unter: https://www.check-arbeit40.de/check-arbeit40/daten/mittelstand/pdf/Potentialanalyse_Arbeit_4.0.pdf (zugegriffen: 26.3.2024).
[2] Vgl. Frost (2019): Künstliche Intelligenz erfolgreich im Betrieb nutzen. Experten des Verbundprojekts Prävention 4.0 stellen neue "Tools" für die Arbeitsgestaltung der Zukunft auf Pressekonferenz vor. Betriebspraxis und Arbeitsforschung (236):48–53.

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