Dipl.-Ing. Dirk Rittershaus, Dr.-Ing. Vilia Elena Spiegel-Ciobanu
Um die Gesundheitsgefährdung des Schweißers durch Schadstoffe am Arbeitsplatz zu minimieren, sind technische, organisatorische und in bestimmten Situationen auch persönliche Schutzmaßnahmen zu treffen.
Technische Schutzmaßnahmen sind:
Auswahl schadstoffarmer Verfahren
Nach § 5 Arbeitsschutzgesetz und § 7 Gefahrstoffverordnung ist der Arbeitgeber verpflichtet, für jede Tätigkeit eine Gefährdungsbeurteilung zu erstellen und zu dokumentieren. Es dürfen nur Verfahren und Hilfsstoffe eingesetzt werden, die dem Stand der Technik entsprechend keine oder nur geringe Mengen an Schadstoffen freisetzen.
Wahl günstiger Parameter bei verschiedenen Verfahren
Unter Berücksichtigung von Herstellerangaben sind die Prozessparameter soweit wie möglich zu optimieren. Kleinere Brennergröße, begrenzter Sauerstoffverbrauch, kleinere Flammenlänge und reduzierte Schnittgeschwindigkeit führen zu niedrigeren Mengen an nitrosen Gasen und Rauchen.
Selbsttätig wirkende Gasabsperrungen
An ortsfesten Arbeitsplätzen der Autogentechnik besteht die Möglichkeit, Brenner-Ablageeinrichtungen zu verwenden, die mit selbsttätig wirkenden Gasabsperrungen ausgerüstet sind. Dadurch wird während der Arbeitspausen die Bildung größerer Mengen von nitrosen Gasen vermieden.
Brennschneiden auf der Wasseroberfläche
Um den Brenner kann eine konzentrische Absaugung installiert werden, die zusätzlich zum Wasserbad die Schadstoffemissionen verringert.
Wasserabdeckung beim Brennschneiden
Mit dieser Einrichtung reduzieren sich die Emissionen an gas- und partikelförmigen Stoffen ganz erheblich.
Oberflächenzustand des Werkstücks
Siehe Abschn. 4.2
Beachtung von Leit- und Hauptkomponenten
Insbesondere bei Beschichtungen organischer Basis, die nicht von der Werkstücksoberfläche ausreichend entfernt wurden, sind die Leit- und Hauptkomponenten, die als Zersetzungsprodukte entstehen besonders zu beachten (messtechnisch, Gefährdungsbeurteilung und bei der Auswahl der Filter der Absaug- und Lüftungsanlage).
Lüftung
Siehe Abschn. 6
Bildung nitroser Gase
Wegen der Bildung von nitrosen Gasen (Stickstoffoxiden) soll die Absaug- und Lüftungsanlage neben dem Partikelfilter auch mit einem Aktivkohlefilter ausgerüstet sein.