Durch Unterweisungen sollen die Mitarbeiter nicht nur mündlich Verhaltensregeln vermittelt bekommen, sie sollten sie auch einüben können. Praktische Teile einer Unterweisung helfen dabei, die Inhalte besser zu verinnerlichen. Ein Rundgang, bei dem z. B. Feuerlöscher, Erste-Hilfe-Einrichtungen oder Notausgänge gezeigt werden, ist immer besser als nur die Standorte aufzuzählen.
Damit Unterweisungen das Bewusstsein der Mitarbeiter nachhaltig schärfen und ihr Verhalten verbessern, müssen sie an der tatsächlichen Arbeit oder Tätigkeit orientiert und für die Mitarbeiter verständlich sein, kurz: so praxisorientiert wie möglich. Verständlich kann in diesem Zusammenhang auch heißen, dass Mitarbeiter in einer für sie verständlichen Sprache unterwiesen werden. Nur dann ist gewährleistet, dass sie die vermittelten Inhalte auch verstehen können.
Daneben spielen aber auch der Wissensstand der Beteiligten, Erfahrungen, berufliche Qualifikation, Persönlichkeitsstruktur oder der Motivationsgrad eine Rolle. Soweit möglich sollten solche Aspekte bei der Planung und Durchführung einer Unterweisung berücksichtigt werden.
Wichtig für den Nutzen einer Unterweisung sind ein klares Lernziel, ein klares Unterweisungskonzept, eine Erfolgskontrolle nach einem bestimmten Zeitraum und nicht zuletzt ein motivierter Unterweisender.
Unterweisungen müssen vom Unterweisenden ernst genommen werden, auch wenn die Inhalte häufig mehr oder weniger gleich bleiben, gerade bei wiederkehrenden Unterweisungen. Hier kann der Einsatz unterschiedlicher Unterweisungsmethoden helfen, Langeweile zu vermeiden.
Je mehr die Mitarbeiter praktisch eingebunden werden, desto mehr werden sie von einer Unterweisung behalten (s. Tab. 1).
Informationsaufnahme |
Wahrscheinlichkeit des Behaltens |
selbst machen |
90 % |
hören und sehen |
50 % |
sehen |
30 % |
hören |
20 % |
Tab. 1: Zusammenhang zwischen der Art der Informationsaufnahme und der Wahrscheinlichkeit, dass Informationen behalten werden
Der höchste Nutzen einer Unterweisung wird also dann erreicht, wenn die Betroffenen mitmachen können (müssen), z. B. bei Folgendem:
- praktische Übung mit dem Feuerlöscher,
- Not-Aus einer Maschine betätigen und das Wiederanfahren selbst durchführen,
- verschiedene Einrichtungen von Bildschirmarbeitsplätzen vergleichen,
- Atemschutzgeräte anziehen
- usw.
Um den Nutzen von Unterweisungen zu verbessern, kann es hilfreich sein, nach einer Unterweisung Rückmeldungen der Teilnehmer einzuholen (was war gut, wo gibt es Verbesserungsvorschläge usw.).
Nach einer gewissen Zeit sollte untersucht werden, ob die Unterweisungsinhalte auch im Alltag umgesetzt und angewendet werden – oder ob evtl. eine weitere Unterweisung erforderlich ist.