Burnout inzwischen Modediagnose?
Das Etikett "Burnout-Syndrom" für psychische Erkrankungen ist aus Sicht des Jenaer Psychologen Gregor Peikert problematisch. "So wie der Begriff Burnout derzeit gebraucht wird, ist er ein regelrechter Modebegriff geworden", sagte der Psychotherapeut vom Universitätsklinikum Jena in einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur dpa.
Burnout ist aber keine eigenständige Krankheit
erklärt Peikert. Oftmals stecke vielmehr eine echte Depression oder eine Vorstufe zur Depression dahinter. Auch Angst- und Suchterkrankungen könnten sich dahinter verbergen. Deshalb müssten Betroffene und Ärzte die Symptome wie Erschöpfung ernst nehmen.
Der Begriff Burnout wird mittlerweile diffus verwendet
Der Begriff Burnout stammt Peikert zufolge aus der Arbeitspsychologie und beschreibt im Kern die Folgen übermäßiger emotionaler Belastung von Menschen durch ihren Job.
"Eigentlich überaus engagierte Menschen, oft in Helferberufen wie Lehrer oder Ärzte, fühlen sich ausgebrannt, desinteressiert, auch zynisch ihrem Beruf gegenüber."
In der öffentlichen Wahrnehmung werde das Label aber inzwischen diffus für eine Vielzahl von Symptomen verwendet, die nicht unbedingt etwas mit dem Job zu tun haben müssten.
Symptome können auch andere Ursachen haben
Erschöpfung, der Wunsch nach Rückzug, extreme Müdigkeit oder Schlaflosigkeit könnten Anzeichen für eine mehr oder weniger ausgeprägte Depression sein, die oftmals andere Ursachen habe.
Ärzte müssten bei der Diagnostik deshalb genau hinschauen, sagte Peikert. "Zumal die meisten Patienten bei solchen Symptomen nach wie vor eher von körperlichen Erkrankungen ausgehen."
Für den Psychologen hat der Hype um Burnout deshalb auch sein Gutes
Die Sensibilität für Depressionen, Ängste, Borderline und andere psychische Erkrankungen steige, Erkrankte würden inzwischen weniger stigmatisiert. "Es ist noch gar nicht so lange her, da galten sie als Schwächlinge." Dies ändere sich gerade.
Anteil daran hätten auch die bekanntgewordenen Fälle Prominenter, etwa von Spitzensportlern mit psychischen Leiden. "Burnout klingt gerade für auf Erfolg fixierte Menschen eben auch ein bisschen schicker."
-
Arbeitsstättenverordnung Büro: Mindestgröße und Raumhöhe
2.946
-
Fürsorgepflicht bei Alkohol am Arbeitsplatz: Was müssen und was können Arbeitgeber tun?
1.250
-
Arbeiten mit Absturzgefahr: Alles Wissenswerte zur G 41-Untersuchung
754
-
Unterweisung im Arbeitsschutz: Die wichtigsten Grundlagen und Fakten auf einen Blick
631
-
Lärmbelästigung am Arbeitsplatz: Grenzwerte und Maßnahmen
546
-
Fahr-, Steuer- und Überwachungstätigkeiten: Alles Wissenswerte zur G 25-Untersuchung
480
-
Wann ist ein Arbeitsunfall meldepflichtig?
4342
-
Gefährdungsbeurteilung erklärt: Pflichten, Fristen, Zuständigkeiten und mehr
375
-
Sanitärräume und Toiletten – was ist zu beachten?
3652
-
Ergebnis bzw. Konsequenzen der Eignungsuntersuchung
324
-
Gewalt am Arbeitsplatz nimmt zu
19.12.2024
-
Was bei der Sicherheitskennzeichnung am Arbeitsplatz zu beachten ist
18.12.2024
-
Diese KI erleichtert den Arbeitsschutz im Homeoffice
13.12.2024
-
Interne Experten im Arbeitsschutz: Ein ungenutztes Potenzial
11.12.2024
-
Fürsorgepflicht bei Alkohol am Arbeitsplatz: Was müssen und was können Arbeitgeber tun?
09.12.2024
-
Fluchtwege und Notausgänge nach ASR A2.3
03.12.2024
-
Schutzeinrichtungen an Maschinen: Wie Manipulationen an ihnen vermieden werden können
25.11.2024
-
Wann gilt die Helmpflicht auf dem Bau?
22.11.2024
-
Wer haftet, wenn Beschäftigte die Sicherheit missachten?
18.11.2024
-
Wie geht eine Gefährdungsbeurteilung beim Notfalleinsatz?
15.11.2024