Ladungssicherung - Prinzipien und Grundregeln

Bei Brems- und Beschleunigungsvorgängen, Kurvenfahrten oder bei unebener Fahrbahn wirken auf die Ladung Kräfte, die ein Verrutschen der Ladung auslösen können. Ladungssicherung soll ein Verrutschen, Verrollen, Herabfallen oder Auslaufen der Ladung verhindern.

Ob eine Ladung aufgrund ihrer Trägheit bei einem Bremsvorgang nach vorn rutscht, hängt von der Größe der Beschleunigung - Bremsen entspricht hierbei negativer Beschleunigung - und damit der Kraft ab, die auf die Ladung wirkt. Ladungssicherung soll diesen Kräften entgegenwirken und ein Rutschen der Ladung verhindern.

Grundregeln der Ladungssicherung

  • Je nach Ladegut ist ein geeignetes Fahrzeug erforderlich, das durch Aufbau und Ausrüstung die durch die Ladung auftretenden Kräfte sicher aufzunehmen vermag.
  • Der Ladungsschwerpunkt soll möglichst auf der Längsmittellinie des Fahrzeugs liegen und ist so niedrig wie möglich zu halten.
  • Schweres Gut unten, leichtes Gut oben.
  • Zulässiges Gesamtgewicht bzw. zulässige Achslasten nicht überschreiten. Mindestachslast der Lenkachse nicht unterschreiten.
  • Bei Teilbeladung für Gewichtsverteilung sorgen, damit jede Achse anteilmäßig belastet wird. Die Lastverteilungspläne, die durch die Fahrzeug- und Aufbauhersteller zur Verfügung gestellt werden, sind zu berücksichtigen.
  • Fahrgeschwindigkeit je nach Ladegut auf Straßen- und Verkehrsverhältnisse sowie auf die Fahreigenschaften des Fahrzeugs abstimmen.

Kraftschlüssige Ladungssicherung

Ein Teil der erforderlichen Sicherungskräfte kann allein durch die Reibung zwischen Ladung und Ladefläche aufgebracht werden. Je größer die Reibungskraft ist, desto geringer kann der Aufwand der sonstigen Ladungssicherung ausfallen, da die Reibungskraft bereits einen Teil der aufzubringenden Sicherheitskräfte darstellt.

Reibung kann erhöht werden durch Niederzurren, die Verwendung von Anti-Rutschmatten oder schlicht durch das Säubern der Ladefläche.

Formschlüssige Ladungssicherung

Wirkungsvoller als die kraftschlüssige Ladungssicherung ist das Prinzip der formschlüssigen Ladungssicherung. Die Beladung erfolgt so, dass zwischen den einzelnen Ladeteilen keine Lücken entstehen. Besonders zu beachten ist die max. Lastaufnahmefähigkeit der Stirn- und Bordwände.

Formschluss kann auch durch eine direkte Verbindung eines Zurrmittels (Zurrgurt) zwischen Ladegut und Fahrzeugaufbau erreicht werden. Das bedeutet, dass sowohl am Fahrzeug Zurrpunkte als auch am Ladegut entsprechende Befestigungsmöglichkeiten für die Zurrmittel vorhanden sein müssen.

Unter Blockieren der Ladung versteht man das formschlüssige Festsetzen der Ladung auf der Ladefläche entweder durch die Fahrzeugaufbauten selbst oder durch verschiedene Hilfsmittel, wie z. B. in die Ladefläche eingelassene Keile.

In der Praxis werden häufig Kombinationen aus kraftschlüssiger und formschlüssiger Ladungssicherung angewendet (z. B. Diagonalzurren).

Hilfsmittel zur Ladungssicherung

  • Coilmulden
  • Ankerschienen
  • Sperrstangen und Sperrbalken
  • Netze und Planen
  • rutschhemmende Zwischenlagen
  • Zurrmittel und Zurrpunkte
  • Holzkeile
  • Ladegestelle
  • Füllmittel zum Schließen von Ladelücken
  • Anti-Rutschmatten
  • Wandungen des Fahrzeugs

Die Aufzählung ist nicht vollständig. Neue Produkte zur Ladungssicherung, welche die Sicherung des Ladeguts deutlich einfacher werden lassen, werden laufend auf den Markt gebracht. Ladungssicherung richtet sich immer nach der Transportaufgabe. Eine Checkliste zur Ladungssicherung finden sie hier.


Schlagworte zum Thema:  Ladungssicherung, Gefahrgut