Welche Strategiethemen 2024 im Fokus sind

Welche strategischen Themen haben in Unternehmen 2024 Priorität? Eine global durchgeführte Studie von Horváth gibt Aufschluss und verdeutlicht, wie wichtig das Vorantreiben der digitalen Transformation ist. Ein unerfreulicher Aspekt unterscheidet die deutschen Unternehmen vom Rest der Welt.

Unternehmen müssen sich mit zahlreichen Herausforderungen auseinandersetzen. Geopolitische Unsicherheiten und Lieferkettenprobleme können zur Belastung werden. Der Fachkräftemangel ist in vielen Bereichen bereits ein erhebliches Problem. Zudem will kein Unternehmen den Anschluss an neue Entwicklungen verlieren: Welche strategischen Schwerpunkte setzen Unternehmen also derzeit? Was sind die dringlichsten Themen? Und wie kann ein Unternehmen wettbewerbsfähig bleiben?

Für die branchenübergreifende Studie "5th Annual CxO Priorities Study" der Beratungsgesellschaft Horváth wurden weltweit über 770 CxOs zu ihren aktuellen Top-Prioritäten und Wachstumsstrategien befragt.

Digitale Transformation ist das Top-Thema

Folgende strategische Prioritäten wurden benannt:

Top-Prioritäten 2024

  1. Digitale Transformation
  2. Verbesserung der Kosten- und Erlösstrukturen
  3. Cybersicherheit
  4. Personal
  5. Nachhaltige Verbesserung der Liquiditätsspanne
  6. Ausrichtung auf ökologische Nachhaltigkeit
  7. Reorganisation von Strukturen und Prozessen


Interessant ist, dass sich die Prioritäten im Vergleich zum Vorjahr etwas verschoben haben. Waren in 2023 noch Personalthemen im Fokus, ist nun das Thema Digitale Transformation auf der Agenda auf Platz 1 vorgerückt. Auch die Optimierung von Kosten- und Erlösstrukturen wird nun verstärkt vorangebracht.

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Branchenbezogen zeigen sich zudem einige Besonderheiten. Während Industrieunternehmen noch deutlich mehr Kosten- und Erlösstrukturen optimieren müssen, treiben Dienstleister verstärkt die digitale Transformation voran.

Umsatzerwartungen variieren

Viele Branchen rechnen mit einem Umsatzwachstum. Doch die Erwartungen sind hier unterschiedlich ausgeprägt. Während beispielsweise die Rüstungsindustrie mit steigenden Umsätzen rechnet, zeigt sich hier die Metall- und Bergbauindustrie deutlich weniger optimistisch.

Doch wie entsteht das Umsatzwachstum? Die Studienergebnisse zeigen, dass die Umsätze insbesondere aufgrund des Auftragsvolumens zunehmen, weniger aufgrund Preissteigerungen.

Bei Industrieunternehmen zeigt sich dies sehr deutlich: Hier werden 66,5 Prozent der Umsätze aufgrund des Volumens gesteigert und 33,5 Prozent durch Preissteigerungen. In der Dienstleistungsbranche hingegen werden 55,7 Prozent der Umsatzsteigerungen durch das Volumen und 44,3 Prozent durch Preissteigerungen generiert.

Top-Unternehmen treiben strategisches Wachstum voran

Die Studie ermittelte auch, wie viel Zeit in Board Meetings dem strategischen Wachstum (Top-line) bzw. der Kostenoptimierung (Bottom-line) gewidmet wird. Das Ergebnis zeigt, dass Top-Unternehmen sich intensiver mit dem strategischen Wachstum auseinandersetzen: Sie investierten hierin 60,3 Prozent der Zeit und lediglich 39,7 Prozent der Kostenoptimierung. Bei anderen Unternehmen wurde 53,5 Prozent der Zeit in Top-line und 46,5 Prozent in Kostenoptimierung gesteckt.

Damit strategisches Wachstum gelingt, versucht die Mehrheit der Unternehmen, sich auf dem Markt entsprechend durchzusetzen. Dabei fokussieren sich Unternehmen insbesondere auf Neukundengewinnung oder die Entwicklung neuer Produkte/Dienstleistungen für Bestandskunden.

Bei der Kostenoptimierung werden insbesondere die direkten Produktionskosten, die Verkaufs-, Verwaltungs- und allgemeinen Betriebskosten sowie die Materialkosten reduziert. Doch mögliche Hebel werden auch in der Optimierung des Portfolios gesehen.

Kundenorientierung wird zum wichtigsten Wettbewerbsfaktor

Welche Maßnahme ist besonders wirksam, damit ein Unternehmen wettbewerbsfähig bleibt? Für 89 Prozent der Umfrageteilnehmer ist Kundenorientierung wichtig oder sogar sehr wichtig. Operative Excellence empfinden 90 Prozent als wichtig oder sogar sehr wichtig.

Doch auch Geschwindigkeit und Agilität ist von großer Bedeutung (77 Prozent). Ebenfalls benannt wurde Produktführerschaft bzw. Technologieführerschaft ((74 Prozent).

Aktuell wichtige Hebel zur Wettbewerbsfähigkeit

  • Kundenorientierung
  • Operative Excellence
  • Geschwindigkeit / Agilität
  • Produkt-/Technologieführerschaft

Deutschland plant mit weniger Personal

Ein Aspekt sticht in der Studie besonders hervor: In allen Ländern planen Unternehmen, ihr Personal aufzustocken. Deutschland bildet hier als einziges Land eine Ausnahme: Hier planen Unternehmen in den kommenden fünf Jahren mit einem Stellenabbau.

KI-Reifegrad ist noch im Anfangsstadium

Künstliche Intelligenz soll zahlreiche Prozesse, Produkte und Dienstleistungen verändern. Viele Unternehmen tätigen entsprechende Investitionen. Doch wie weit sind Unternehmen in der Umsetzung bereits vorangeschritten?

  • Laut der Umfrage befinden sich die meisten Unternehmen (47,3 Prozent) noch am Anfang der Umsetzung.
  • 10,8 Prozent haben noch überhaupt nicht begonnen.
  • Bei 22,4 Prozent erfolgt eine skalierte Einführung.
  • 13,6 Prozent verfolgen einen strukturierten Ansatz.
  • Und 5,1 Prozent sind in der Umsetzung.
  • 0,8 Prozent geben an, KI bereits vollständig integriert zu haben.

Fazit: KI-Implementierung, Wachstum und Kostenoptimierung fordern Unternehmen

Die Studie verdeutlicht, dass Unternehmen sich verstärkt mit der digitalen Transformation auseinandersetzen. Die Implementierung von KI beschäftigt derzeit den Großteil von Unternehmen. Entsprechende Investitionen sollen jedoch bei über der Hälfte der befragten Unternehmen bis 2026 bereits den Break Even-Punkt erreichen.

Das strategische Wachstum wird intensiv vorangetrieben. Dabei spielt Kundenfokus für den Wettbewerb eine wichtige Rolle. Doch Kosten- und Erlöse müssen optimiert werden. 


Schlagworte zum Thema:  Strategie, Umsatz, Digitalisierung