Die IFRS-Stiftung, das CO2-Emissionsprojekt (Carbon Disclosure Project, CDP) und der Rat für Standards zu Umweltangaben (Climate Disclosure Standards Board, CDSB) haben die Überführung des CDSB in die IFRS-Stiftung abgeschlossen. Die Ressourcen des CDSB werden auf die IFRS-Stiftung übertragen und stellen geistiges Eigentum und technische Vermögenswerte dar, die den ISSB unterstützen werden. CDP fungierte seit Gründung des CDSB vor 15 Jahren als dessen globales Sekretariat. Mit der Überführung in die IFRS-Stiftung ist die Einbindung der ersten 2 Organisationen, die in der IFRS-Stiftung aufgehen sollen, abgeschlossen. Die Value Reporting Foundation (VRF), die aus dem Zusammenschluss von IIRC und SASB entstanden ist, soll im Juni 2022 folgen. Da der CDSB vollständig in den ISSB integriert wird, werden keine weiteren fachlichen Arbeiten oder Inhalte mehr erstellt. Die Ressourcen des CDSB sind weiterhin über seine alte Website zugänglich, die bis auf weiteres beibehalten wird. Das CDSB-Rahmenwerk und die jüngsten fachlichen Leitlinien zu den Themen Wasser, biologische Vielfalt und Soziales sowie weitere Ressourcen bleiben für Unternehmen relevant und anwendbar, bis der ISSB seine eigenen Standards veröffentlicht.
Weitere Informationen sind abrufbar unter https://www.ifrs.org/news-and-events/news/2022/01/ifrs-foundation-completes-consolidation-of-cdsb-from-cdp/.
(IASB)
Am 3.2.2022 wurde ein Interview mit dem neuen ISSB-Vorsitzenden Emmanuel Faber veröffentlicht, in dem er darüber spricht, was ihn an der Aufgabe gereizt hat und wohin sich der ISSB seiner Meinung nach in Zukunft entwickeln wird. Zentrale Aspekte sind:
Faber stellt die Nachhaltigkeit in den Mittelpunkt der Unternehmensstrategie und ist der Ansicht, dass die Entwicklung "qualitativ hochwertiger globaler Standards für die Offenlegung von Nachhaltigkeitsinformationen den "Greenwashing"-Lärm erheblich reduzieren und Unternehmen und Investoren dabei helfen wird, sinnvolle Gespräche darüber zu führen, was ihnen wirklich wichtig ist und welche konkreten Schritte zur Umsetzung von Nachhaltigkeitsverpflichtungen unternommen werden".
Er merkt an, dass die Art und Weise, das lineare Wirtschaftssystem zu betrachten, zu Ende gehe und man sich auf die mit dem Klimawandel verbundenen Volatilitäten konzentrieren müsse, um dessen Auswirkungen zu bewältigen und abzumildern.
Zu den Herausforderungen, die er nannte, gehörte die Einrichtung des ISSB, wozu auch die Ernennung einer breit aufgestellten Gruppe von ISSB-Mitgliedern gehörte. Außerdem muss ein Zeitplan erstellt werden, der der Notwendigkeit einer raschen Entwicklung der Standards gerecht wird und gleichzeitig sicherstellt, dass die Interessengruppen genügend Zeit für Rückmeldungen haben. Der Erfolg des ersten Jahres wird daran gemessen werden, ob die von den Treuhändern der IFRS-Stiftung gesetzten Ziele erreicht und die genannten Herausforderungen bewältigt werden.
Der ISSB wird von dem vom IASB bereits eingeführten Standardsetzungsverfahren lernen. Die beiden Organisationen werden während des Prozesses wo immer nötig zusammenarbeiten.
Eine öffentliche Konsultation zum künftigen Arbeitsprogramm ist in Vorbereitung. Das Arbeitsprogramm wird dem ISSB Aufschluss darüber geben, auf welche Themen es sich zuerst konzentrieren sollte.
Angaben zur Nachhaltigkeit werden eine wichtige Rolle spielen, um die im Pariser Abkommen festgelegten Ziele zu erreichen. Er kommentierte, dass "die Unterstützung beim Aufbau einer weltweit akzeptierten Sprache über diese Emissionen eine Grundlage für einen effektiven Dialog und die Entscheidungsfindung zwischen allen Unterzeichnern des Pariser Abkommens sein wird".
Zugang zum gesamten Interview haben Sie unter https://www.ifrs.org/news-and-events/news/2022/02/interview-with-new-ISSB-Chair-Emmanuel-Faber/.
(IAS-Plus)
Öffentliche Hand und Privatwirtschaft haben am 2.3.2022 in Frankfurt am Main Vereinbarungen mit der IFRS Foundation unterzeichnet, die die Präsenz des International Sustainability Standards Boards (ISSB) in Frankfurt regeln. Bei dem Festakt im Frankfurter Römer wurden die Absichtserklärungen von der IFRS Foundation sowie durch hochrangige Vertreter der Bundesrepublik Deutschland, des Landes Hessen und der Städte Frankfurt und Eschborn für die öffentliche Hand und des Deutschen Aktieninstituts, des DRSC, des IDW in Deutschland, der Wirtschaftsförderung Frankfurt und der Finanzplatzinitiative Frankfurt Main Finance für die Privatwirtschaft unterschrieben. Die Unterzeichnung fand in Verbindung mit der Sitzung der IFRS-Trustees vom 1. bis 3. März in Frankfurt statt. In den Erklärungen werden Eckpfeiler zur Einrichtung des ISSB-Schlüsselstandorts in Frankfurt dargelegt. Wie auf der Klimakonferenz COP26 im November 2021 angekündigt, wird das ISSB weltweit an mehreren Standorten vertreten sein, wobei das Frankfurter Büro den Sitz des Vorstands und das Büro des ISSB-Vorsitzenden beherbergen wird. Die Finanzmetropole am Main wird damit als Drehscheibe für Europa, den Nahen Osten und Afrika (EM...