Maßnahmenbündel der Manager sind gefragt
Bei der operativen Planung sind konkrete Maßnahmenbündel gefragt, im Sinne robuster Schritte. Nur Maßnahmen sorgen für die nötige Konkretisierung der strategischen Ideen und bilden damit die Basis für die Ermittlung von Zahlen: "Das Budget ist ein in Zahlen gegossener Maßnahmenplan." Soll die im nächsten Schritt durchzuführende Finanzplanung mehr sein als ein Zahlenfriedhof, braucht sie ihre Herleitung und Begründung aus den geplanten Handlungen der Manager.
Maßnahmen – Basis für den späteren SIV
Neben den Maßnahmen ist insbesondere die erforderliche Zeit abzuschätzen. Da oft erhebliche finanzielle Vorleistungen erbracht werden müssen (vgl. Abb. 6), ist es für die Finanzplanung besonders wichtig, nicht nur die Höhe, sondern auch die Zeitpunkte und die Dauer des Finanzbedarfs zu kennen.
An festgesetzten Zeitpunkten, d. h. idealerweise nach dem Abschluss kritischer Projektschritte (Maßnahmenbündel), ist aufs Neue zu prüfen, ob der Business Case weiter verfolgt werden soll. Diese auch "Meilensteine" genannten Zeitpunkte sind Anlass für den eingangs erwähnten Soll-Ist-Vergleich (SIV) und die Erwartungsrechnung im Sinne einer Ziel-Ist-Vorschau (ZIV).
Planung nicht trotz, sondern wegen der erheblichen Unsicherheiten
Der bei jedem Meilenstein durchgeführte SIV hilft, Verzögerungen gegenüber dem Plan frühzeitig zu erkennen. So kann korrigierend eingegriffen und der Forecast bei Gewinn und Liquidität ermittelt werden. Schlimmer noch als eine schlechte Nachricht wäre die Überraschung. Sie bietet nur noch die Möglichkeit zu reagieren. Deshalb muss es heißen: Nicht trotz der Tatsache, dass es sich um ein unbekanntes Geschäftsfeld handelt, sondern genau deswegen ist eine durchdachte Planung so wichtig. Nachdenken muss Erfahrung ersetzen. Deshalb ist es erforderlich, die Maßnahmenbündel mit der geplanten Dauer ihrer Umsetzung zu verknüpfen.
Der Controller ist Transparenzverantwortlicher
Dem Controller obliegt es, die Qualität der Datenbasis sicherzustellen. So hat er z. B. zu fragen, ob alle relevanten Teilpläne (Marketing, Vertrieb, Personal etc.) vorliegen und ob die Grundlagen dieser Pläne solide abgesichert sind. Hierzu sind Checklisten hilfreich, die die Prüfung auf Vollständigkeit und Konsistenz unterstützen. Der Controller bildet die "Second Opinion", damit eine Gegenposition zum Vorschlag des Managers vorhanden ist.
Nur durch kritisches Hinterfragen und anschließende Diskussion können mögliche Schwächen sichtbar gemacht und noch in der Erstellung des Business Case behoben werden. Der Controller ist deshalb im positiven Sinne "Transparenzverantwortlicher". Wenn die aus heutiger Sicht beste Alternative für eine strategische Option ermittelt ist, können die Inhalte im Finanzplan in Zahlenform zusammengeführt werden.