Matthias von Daacke, Fabian List
Basierend auf der Absatzplanung werden die benötigten Ressourcen und Auswirkungen der Umsatzplanung auf die Kostenstruktur geplant. Mengenbedingte Änderungen der variablen Kosten werden direkt im Modell anhand der Absatzmenge geplant. Der Fokus der Diskussionen liegt auf den Treibern der Strukturkosten sowie auf strukturellen Veränderungen der variablen Kosten, wie z. B. Materialkostensteigerungen oder Erhöhungen der Frachtkosten. Die definierten Maßnahmen aus der Absatz- und Umsatzplanung werden als Basis für die Diskussion der benötigten Ressourcen verwendet. Beispiele für konkrete Maßnahmen sind dabei der Einsatz von Marketingkampagnen oder auch der Aufbau von geeigneten Servicestrukturen, um den Absatz zu gewährleisten. Daraus abgeleitet werden die benötigten Ressourcen wie zusätzliches Kapital für Marketingaktivitäten, zusätzliches Servicepersonal oder auch Budget für Weiterbildungsaktivitäten, um die Servicequalität zu gewährleisten.
Die Teams der einzelnen Produktkategorien sind in dieser Runde die "Hosts" (siehe Abbildung 4). Sie sind für die Einführung neuer Produkte oder für die Förderung einzelner Produkte verantwortlich. Das Team "Operations" ist für die Wertschöpfungskette verantwortlich und definiert auf Basis der Absatz- und Umsatzplanung den Bedarf an Ressourcen. Typisches Beispiel ist, ob ein neuer Lieferant für eine bestimmte Produktkategorie aufgebaut werden muss oder Produktionskapazitäten ausgebaut werden müssen. Auch hier gibt es ein Team der Bereichsleiter und Bereichsleiterinnen sowie der "Regionsverantwortlichen", die in der ersten Campus-Runde "Hosts" waren. Die Regionsverantwortlichen geben ihren Ressourcenbedarf an, um die Absatz- und Umsatzplanung sicherzustellen. Beispiele für Ressourcen sind hierbei, ob die Vertriebsstruktur ausreichend ist oder zusätzliche Marketingkampagnen benötigt werden, um den Absatz zu generieren.
In den bisherigen Campus-Runden der BLANCO-Gruppe kam es meist zu Ressourcenengpässen, d. h. der Ressourcenbedarf war höher als die Ressourcen, die zur Verfügung gestellt werden konnten, unter Berücksichtigung einer akzeptablen Profitabilitätsmarge. Deshalb ist es schlussendlich wichtig, diese Zielkonflikte am Ende der Campus-Runde zu lösen.
Abb. 4: Teilnehmer Campus 2 – Ressourcen