Von der Vergangenheits- in die Zukunftsorientierung
Das klassische Controlling analysiert die Lage des Unternehmens häufig anhand der Vergangenheit. Die typische Fragestellung lautet: "Was ist passiert?". Im Gegensatz dazu beurteilt der Risikomanager die Risikosituation vorausschauend. Er stellt sich die Frage: "Was kann passieren?". Aktuell fehlt in der Praxis noch die Verbindung dieser zwei Perspektiven. Wichtige Bausteine, diese Verbindung mit Leben zu erfüllen sind die Strukturen, d. h. die Aufbau- und Ablauforganisation, und die Mitarbeiter. Ein wesentlicher Einflussfaktor ist heute die Next Generation – auch Generation Y oder Z –, die ganz andere Anforderungen an ein Unternehmen und deren Führungskräfte stellt. Eine offene und transparente Führungs- und somit auch Chancen- und Risikokultur kommt dem sehr stark entgegen.
Mehrwertstiftender Managementberater als Ziel
Die Controllingfunktion war früher als Managementberater in den Unternehmen weit verbreitet. Durch die Weiterentwicklungen – u. a. die SAP-basierte Steuerung – sind hier immer mehr Routinetätigkeiten angefallen und viele Prozesse wurden stark standardisiert. In vielen Unternehmen ist zu beobachten, dass die Strategieabteilungen zum Teil frühere Controllingtätigkeiten – häufig die mit Managementberatungscharakter – in den Unternehmen übernommen haben. Jetzt gilt es mit der Verzahnung der Bereiche Controlling und Risikomanagement für die Geschäftsführung erhebliche Mehrwerte zu generieren und die wertvollen Informationen der Bereiche Controlling und Risikomanagement aus erster Hand für die Entscheidungsfindung zu nutzen.
Chance Digitalisierung
Darüber hinaus ist ein wesentlicher Einflussfaktor die Digitalisierung. Auch hier steht ein Quantensprung bevor. Es bietet sich nun die Chance, große Datenmengen z. B. mittels Predictive Analytics weiterzuverarbeiten. Die Rolle von sowohl Controllern als auch Risikomanagern kann sich dadurch von vergangenheitsorientierten Analysten hin zu Katalysatoren für zukünftigen Erfolg enorm weiterentwickeln und deren Welten (Planung, Chancen und Risiken) durch Prognosen in Bandbreiten optimal verbinden. Die fortan gestellte Frage sollte dann lauten: "Was wird passieren?", wobei eben Bandbreitenprognosen statt "Punktprognosen" nötig sind.
Stellen Sie sich daher schon heute auf eine chancen- wie risikobehaftete Zukunft ein und steuern Sie diese AKTIV durch verzahnte Prozesse im Controlling und Risikomanagement von der Planung über das Reporting bis zur Entscheidungsfindung mit dem Ziel der langfristigen Existenzsicherung.
Detaillierte und weitergehende Ausführungen dazu werden in dem in 2018 erscheinenden Buch "Harmonisierung von Controlling und Risikomanagement" dargestellt.