Tim Mehlfeld, Andreas Wiener
Ben Shneiderman beschäftigte sich schon in den frühen 1990ern mit der Visualisierung von Daten und fasste die formale Gestaltung einer Visualisierung oder eines Dashboards zu bestimmten Aufgaben zusammen. Dieses Modell ist im Englischen als "Information Seeking Mantra" bekannt geworden. Es beinhaltet die einfachen, kurzen und leicht verständlichen Regeln. (s. Abb. 6).
Abb. 6: Mantra der Informationsvisualisierung
Vorteile:
- Schnell verständliches und akzeptiertes Mantra zur Erstellung von Dashboards.
- Prinzipiell versucht sich jeder Ersteller an diesem Konzept zu orientieren.
Nachteile:
- Mantra ist auf hoher Flugebene, ohne Hinweise für operative Empfehlungen zu geben.
- Umsetzung wird meist nicht konsequent durchgehalten.
- Schafft noch keinen Standard fürs Dashboarding.
Wird in der Analyse schon auf einem sehr feingranularen Level gestartet, können die vorhandenen Informationen zum Teil nicht mehr zweifelsfrei in den Gesamtkontext eingeordnet werden. Gewisse Analysen auf strategischer Ebene könnten so verfälscht werden.
Visuelle Vergleichbarkeit gewährleisten
Außerdem sollte in diesem Zusammenhang der Begriff Überblick als "auf einen Blick" interpretiert werden. Scrollbalken sind auf der Überblicksseite eines Dashboards nicht sinnvoll und irreführend. Bei der Analyse eines Dashboards müssen das Auge und das Gehirn in der Lage sein, visuelle Vergleiche zwischen einzelnen Werten bzw. Visualisierungen zu ziehen. Diese visuelle Vergleichbarkeit ist nicht mehr gegeben, wenn sich die Sicht durch einen Scrollbalken verschiebt.
Der zweite Punkt "Biete Zoom- und Filterunktionen an", ist eng mit der Navigation im Dashboard verbunden. Filter im Dashboard sind üblich, um sich verschiedene Datenschichten selbst zuschneiden zu können. Grundsätzlich sind diese Funktionen sinnvoll, sollten jedoch im Dashboard nur sparsam eingesetzt werden. Zum einen dürfen Filterfunktionen nicht viel Raum einnehmen, zum anderen sollte ein Dashboard die interessanten Inhalte einleitend zeigen. Üblich und sinnvoll sind jedoch Zeitfilter, um unterschiedliche Zeiträume prüfen zu können.
Zoom- und Filterfunktionen beschreiben jedoch nicht nur Elemente, die in der Navigation zu finden sind, sondern auch interaktive Elemente im Dashboard. Elemente wie der Drill-Down innerhalb eines Dashboards oder das Highlighten von Werten gehören ebenso zu den angesprochenen Zoom- und Filterfunktionen.
Parameter übernehmen
Das Bereitstellen von Details auf Anfrage kann innerhalb der Dashboardseite geschehen, bspw. durch das Aufklappen eines Detailbereichs in einer Visualisierung, aber auch durch das parametrisierte Abspringen auf eine zweite Seite oder einen zweiten Bericht. Gerade bei letzterem ist es wichtig, dass die Parameter (bspw. Filtereinstellungen) von der ersten Seite übernommen werden, um eine durchgehende visuelle Analyse zu gewährleisten.